45 Jahre Trimm-dich-Bewegung - lasst uns das feiern. Aber erst einmal ausgraben. Denn viele der Trimm-dich-Pfade sind verschüttet. Weil das Jubiläum vor der Tür steht und alle Welt über die Trimm-dich-Bewegung spricht, hat sich der Historiker Harald Stark auf die Suche gemacht.
Harald Stark ist Historiker beim Archäologie-Museum Detmold. Der 61-Jährige hat erst alte Karten zahlreicher Stadtarchive durchforstet und dann die Wälder erkundet. Mit Erfolg. Die Ausgrabungen bringen verschiedenste Dinge ans Licht.
"Schon nach zwei Probegrabungen haben wir hier eine Perücke und eine völlig zerfallene, kurze Sporthose gefunden - aus Ballonseide."
Harald Stark hat auch alte Sportgeräte ausgegraben. Zum Beispiel einen alten Fingertrimmer. Heute gibt es so etwas nicht mehr. Für die Frauen in den 1970er-Jahren, die viel mit der Schreibmaschine arbeiten mussten, war der Fingertrimmer ein gutes Training gegen vorzeitige Arthrose.
Trainieren gegen die Schwerkraft
Am 16. März 1970 startete die Trimm-Dich-Kampagne. Im Radio, auf Plakaten, im Fernsehen: Überall dudelte der Aufruf, Sport zu treiben. Leider blieb der neue Trainings-Enthusiasmus nicht ohne Verluste.
"Es gab ja keine Aufpasser an den Stationen. Wir haben deshalb Warnschilder aufgestellt. Die alten Geräte sind nicht ohne."
Trimm-dich in den deutschen Parks erlebt eine Renaissance. Ein Forschungsteam der Sporthochschule Köln entwickelt gerade eine neue, völlig futuristische Generation Trimm-dich-Parcours - mit multifunktionalen, frei schwebenden Geräten dank starker Magnetfelder, um gegen die Schwerkraft trainieren zu können. Präsentationstermin: 2020. Zum 50. Trimm-dich-Jubiläum.