Es gibt verschiedene Wege, ein Trauma und Stress zu verarbeiten. Psychologin Main Huong und Diane sprechen in dieser Folge über die Ansätze TRE und Somatic Experience. Dabei nehmen wir den Körper zu Hilfe, um Vergangenes zu verarbeiten. Zum Beispiel durch Zittern.
TRE bedeutet: Tension and Trauma Releasing Exercises. Es handelt sich um eine von David Berceli entwickelte Methode, die darauf abzielt, Stress und Traumata durch gezielte Körperübungen zu lösen.
Somatic Experiencing (SE) ist ein körperorientierter Ansatz zur Lösung von traumatischem Stress, der von Peter A. Levine entwickelt wurde. "Diese Methode zielt darauf ab, die natürliche Selbstregulation im Nervensystem wiederherzustellen und dadurch Symptome zu wandeln, die als Folge von Schock und Trauma im Körper entstanden sind", erklärt Main Huong.
"Der Ansatz basiert auf der Annahme, dass traumatische Erfahrungen im Körper gespeichert werden und durch gezielte Arbeit mit dem Körpergedächtnis gelöst werden können."
Beide Methoden gehen davon aus, dass bei einer bedrohlichen Situation ein Notprogramm aktiviert wird – also so was wie Kampf, Flucht, Erstarrung oder Kollabieren. Wenn die dabei mobilisierte Energie nicht entladen wird, bleibt der Körper in Alarmbereitschaft und das kann zu einem Trauma führen.
Zittern lernen
Wir kennen das auch aus der Tierwelt: Tiere in freier Wildbahn entladen nach einer Bedrohung instinktiv ihre Stressenergie, indem sie zum Beispiel zittern. Wie wir Zittern lernen können und wie Main Huong das selbst empfunden hat, erfahrt ihr in dieser Folge Achtsam.
Ihr habt Anregungen, Ideen, Themenwünsche? Dann schreibt uns gern unter achtsam@deutschlandfunknova.de
- Levine, P. A. (2012). Vom Trauma befreien: Wie Sie seelische und körperliche Blockaden lösen. Kösel-Verlag.
- Nibel, H., & Fischer, K. (2024). Neurogenes Zittern: Stress & Spannungen lösen. Das Original-TRE-Übungsprogramm. TRIAS.
- Übung zur Körperwahrnehmung