In Brügge zahlen Touristen zehn Prozent mehr für eine Portion Fritten. Einheimische bekommen Rabatt. Wir wollten, wissen ob es das auch in Berlin gibt.
Bei Tripadvisor auf der Seite vom 't Brugsch Friethuys gibt es einige Beschwerden in den Kommentaren: "Nicht lokal? Dann gehören Sie in die zweite Klasse", schreibt zum Beispiel ein User aus Großbritannien. Er verweist auf ein Schild in dem Café. Darauf steht, dass Einheimische zuerst bedient werden. Außerdem seien die Pommes überteuert: Touristen zahlen 11 Euro für zwei große Portionen, für Einheimische ist es günstiger.
't Brugsch Friethuys ist eins von mehreren Cafés in Brügge, die auf unterschiedliche Preise für Einheimische und Touristen setzen. Und nachdem sich ein Tourist beim Verbraucherschutz in Belgien beschwert hatte, haben die Cafés und Frittenbuden sogar Recht bekommen. Die Restaurantbesitzer argumentieren nämlich andersrum: Sie sagen, sie geben Einheimischen einen Rabatt, um die Kundenbindung zu stärken.
Eine Runde Schnaps aufs Haus
Unsere Reporterin Magdalena Bienert hat sich in Berlin umgehört. In ihrem Lieblingsrestaurant kennt sie solche Preisunterschiede nicht. Aber klar bekommen Stammgäste da schon eher mal nen Schnaps oder nen Espresso nach dem Essen, der aufs Haus geht.
"Wenn man sagt: Einheimische bekommen einfach Rabatt, klingt das gleich wie ein guter Einfall. Gerade in Städten, die immer teurer werden eine schöne Geste, finde ich."
Stellt sich die Frage: Wie wollen Restaurant- und Cafébesitzer eigentlich erkennen, wer Tourist ist und wer nicht? In Brügge heißt es, sie erkennen am Akzent, ob der Gast aus der Gegend kommt. Wenn es nicht der passende ist, gibt es am Ende auch keinen Rabatt.
Stempelkarten für treue Kunden
In Berlin - wie vermutlich in den meisten deutschen Städten - sind bisher eher die klassischen Rabattmarken bekannt. Also die Stempelkarten, mit denen es den elften Kaffee umsonst gibt. Denn das schafft schließlich auch Kunden-Bindung.