32 Millionen Touristen reisen in diesem Jahr nach Griechenland. Und das bei knapp elf Millionen Einwohnern. Der Boom sorgt für Aufschwung im Land - aber an manchen Orten wird es zu viel.
Griechenland steht immer wieder kurz vor der Staatspleite. Der Tourismus ist dabei eine der wenigen funktionierenden Branchen. Wenn der Landwirt, der durch die vielen Reisenden mehr produzieren und verkaufen kann, dazu gerechnet wird, macht der Tourismus 30 Prozent des Bruttoinlandproduktes aus.
Tourismus ist für das Land unverzichtbar
Auch wenn durch die vielen Touristen die Strände von Santorin oder Mykonos völlig überfüllt sind, ist der Tourismus für Griechenland unverzichtbar, sagt Deutschlandfunk-Nova-Reporter Michael Lehmann. Ohne den Tourismus würde es Griechenland durch die Krise heute viel schlechter gehen. Und obwohl 32 Millionen viel klingt, hat das Land einen Vorteil gegenüber anderen überlaufenen Touristenhotspots wie Mallorca: Griechenland hat darauf verzichtet, riesige Hotelbunker an die Strände zu setzen.
"Die Einwohner ziehen aus einer Masse von Menschen entsprechend viel Geld und sagen: 'Das muss so sein, wir bedienen so viele Touristen.'"
Der Massentourismus in Griechenland konzentriert sich auf wenige Hochburgen. Bezogen auf die Gesamtstrecke von 14.000 Küstenkilometer sind 32 Millionen Touristen gar nicht mehr viel zu viel. Platz ist also da. Weil es sich viele Deutsche und Briten auf Kreta zum Beispiel in einer Art zweiten Ballermann in All-inclusive-Hotels gemütlich machen, haben Individualreisende Glück: Griechenland bietet total viele einsame Inseln.
Wer also keine Lust auf Massentourismus hat, setzt in Griechenland auf Inselhopping und kann dort immer noch einsame Inseln entdecken. Allerdings laufen große oder kleine Fähren nicht regelmäßig auf, weshalb wir als Reisende genug Pufferzeit zum Rückflug einplanen sollten.
Wer Einsamkeit sucht, der könnte auf die Inselgruppe Kykladen reisen. Die Insel Milos zum Beispiel ist eine vulkanische Insel, auf der die Bewohner nicht vom Tourismus angewiesen sind, und deshalb hat sich dort eine entspannte Art des Tourismus entwickelt, findet Deutschlandfunk-Nova-Reporter Michael Lehmann.
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