Auf der Suche nach einer Behandlungsmethode gegen Tinnitus haben US-amerikanische Forscher einen wichtigen Schritt nach vorne gemacht. Ein neues Verfahren zeigte im Test vielversprechende Erfolge.
Bei einem chronischen Tinnitus hören die Betroffenen einen dauerhaften, unangenehmen Piep- oder Pfeifton, der von anderen Menschen nicht gehört werden kann, also real nicht existiert. Dieses unangenehme Geräusch entsteht im Gehirn des jeweiligen Patienten. Bisher weiß man noch nicht, welcher Mechanismus zu einem Tinnitus führt. Daher ist auch die Behandlung bisher noch schwierig. Ein Medikament gibt es gegen diese Störung bisher noch nicht.
Akustische Filter funktionieren nicht
Bisher hatten Wissenschaftler erforscht, dass bei einem Tinnitus bestimmte Regionen im Gehirn nicht richtig arbeiten: akustische Filter, die eigentlich Störgeräusche ausblenden sollen. Gleichzeitig ist diese Region im Gehirn in anderen Bereichen viel aktiver als bei anderen Menschen und sendet permanent akustische Signale.
Bei einer neuen Studie haben US-Forscher zwei Therapien gegen Tinnitus miteinander kombiniert. Zum einen bekamen Betroffene individuelle Geräusche über einen Kopfhörer zu hören. Zusätzlich zu den Geräuschen wurden den Teilnehmern der Studie außerdem noch leichte Stromimpulse im Nacken- oder im Kopfbereich verabreicht.
Kombinierte Therapie zeigt Erfolge
Diese Therapie wurde dann vier Wochen lang jeden Tag für eine halbe Stunde angewandt. Die Kombination von Stromimpulsen und Geräuschen unterstützte das Gehirn dabei, den Tinnitus-Ton zu reduzieren. Die Hälfte der Probanden gehörten zu einer Kontrollgruppe. Bei ihnen wurde nur der Placeboeffekt getestet, das heißt, sie glaubten nur, dass sie behandelt wurden.
Studie muss in größerem Umfang wiederholt werden
Die jetzige Studie wurde nur mit 20 Teilnehmern durchgeführt - eine zu kleine Gruppe, um daraus wissenschaftliche Schlüsse zu ziehen. Daher muss sie noch einmal in größerem Rahmen wiederholt werden, um die Wirksamkeit dieser neuen, kombinierten Therapie zu belegen.