Stubenfliegen stehen auf Körpergerüche. Denn da, wo es bei uns müffelt, finden sie etwas zu futtern. Blöd: Beim Kampf "Menschen gegen Insekten" sind sie klar im Vorteil.
Stubenfliegen landen auf unserem Gesicht oder sonst wo auf unserer Haut. Sie haben Hunger. Unserer Körpergerüche, inklusive Schweißgeruch, signalisieren ihnen, dass es hier Nahrung gibt. Das können kleine Hautschuppen oder organische Substanzen sein, die sich in unserem Schweiß befinden.
"Alte Hautschuppen, die bei Fliegen so begehrt sind, werden beim Duschen zum großen Teil weggespült."
Wenn wir uns in einem Kuhstall befinden, dann werden wir deutlich weniger angeflogen. Kühe riechen nämlich für Stubenfliegen viel attraktiver als Menschen und haben offensichtlich auch kulinarisch mehr zu bieten.
Dank ihrer Facettenaugen sehen die Fliegen unglaubliche 250 Bilder in der Sekunde. Die können sie auch noch sauber voneinander getrennt wahrnehmen. Kein Wunder also, dass auch die schnellste Bewegung einer Stubenfliege gähnend langsam vorkommt. Deshalb kann sie blitzschnell auf drohende Gefahren reagieren und wegfliegen.
Außerdem verfügt die Fliege in Sachen "Nichtfangbarkeit" über noch ein weiteres beeindruckendes Feature: Im Fliegengehirn gibt es zwischen Augen und Muskeln nur fünf Schaltstellen. Das macht ihre Reaktionszeit zehn Mal kürzer als unsere.
"Um die Fliegen trotzdem fangen zu können, hilft ein kleiner Trick: Nicht mit der Hand dahin zielen, wo sich die Fliege befindet, sondern dorthin, wo sie hinfliegt."
Fliegen haben den Rundumblick
Stubenfliegen können kopfüber an der Decke spazieren. An den Krallen ihrer sechs Beine befinden sich sogenannte Haftlappen, die mit Tausenden winzigen Härchen überzogen sind. Diese Hafthärchen binden sich über elektrodynamische Wechselwirkungen an die Moleküle der Decke.
Der amerikanische Wissenschaftler L.O. Howard hat ganz genau ausgerechnet, wie schnell sich Fliegen vermehren: Wenn alle Nachkommen eines Stubenfliegenpaares überleben und wiederum Nachkommen zeugen würden, hätten wir es nach einem halben Jahr immerhin mit sechs Billionen Stubenfliegen zu tun - also 6.000 Milliarden.
Zum Glück findet aber der allergrößte Anteil der Fliegen ein vorzeitiges Ende im Magen von Vögeln, Fröschen und anderen Insektenfressern.