Ob wir Vögel füttern sollen oder nicht, ist umstritten. Bei Minuswerten und gefrorenen Böden sind aber die meisten Tierschützer dafür.
Die Deutsche Wildtier Stiftung und der Nabu rufen uns gerade ausdrücklich dazu auf, Vögel zu füttern. Die sind durch die Eiseskälte im Moment nämlich sehr gefährdet und könnten schnell sterben, wenn sie nicht genug Futter und Wasser finden.
Die kleinen Vögel brauchen im Moment aus mehreren Gründen viel Energie. Zum einen startet bald die Balz- und Brutzeit. Aus diesem Grund sind viele Vögel schon jetzt besonders aktiv und benötigen viel Energie. Energie brauchen sie aber noch zusätzlich, um den Minustemperaturen zu trotzen.
"Ein kleiner Vogel verliert in einer Frostnacht bis zu 20 Prozent seines Körpergewichts. Die Vögel verbrauchen während der Kälte einfach viel Energie."
Vögel fressen nicht alle das gleiche
Ausreichend Futter zu finden, ist für Vögel im Moment sehr schwer. Im Norden Deutschlands liegt eine dichte Schneedecke, anderenorts sind die Böden gefroren, da gibt es also nicht viel zu picken. Ein erster Schritt, Vögeln zu helfen, ist es natürlich, Meisenknödel zu kaufen und aufzuhängen. Das mögen aber nur Meisen gerne. Jenifer Calvi von der Deutschen Wildtier Stiftung sagt: Wie bei Menschen haben auch Vögel unterschiedliche Vorlieben.
"Wenn sie Amseln was Gutes tun wollen, füttern sie kleingeschnittene Äpfel, Haferflocken oder Rosinen. Rotkehlchen mögen gehackte Nüsse, kleine Samen und Fettfutter."
Eine Übersicht, welcher Vogel welches Futter gut verträgt, gibt es zum Beispiel beim Nabu oder hier bei Deutschlandfunk Nova.
Und genauso wichtig wie das Futter, ist das Wasser. Wer die Tiere also füttert, sollte auch ein Schälchen mit Wasser dazu stellen und es austauschen, wenn es gefroren ist.
Vögel auch bei normalen Temperaturen füttern?
Ob wir Vögel auch bei normalen Temperaturen füttern sollen oder nicht, ist unter Tierschützern umstritten. Gegenargumente sind beispielsweise, dass das Futter auch andere Tiere und damit auch Feinde anlocken könnte, oder dass sich in Vogelhäuschen Krankheiten ausbreiten, oder die Annahme, dass die kleinen geschlüpften Jungen von gefütterten Vögeln kleiner sind. Das ist aber alles nicht eindeutig erforscht.
Die deutsche Wildtier Stiftung findet Füttern grundsätzlich nicht problematisch.
"Wir sagen immer: Vögel füttern dient kaum dem Artenschutz. Aber Vögel füttern bringt Spaß und es ist eine große Freude."
Wenn die Tiere keine Not haben, finden sie in der Natur auch von alleine ausreichend Nahrung.
- Tierschutz: Wie ihr den Vögeln helfen könnt. | Wenn wir nicht aufpassen, gibt es bald keine Kiebitze, Braunkehlchen und Uferschnepfen mehr.
- Nistkästen: Meisen brauchen unsere Hilfe | Meisen sind Höhlenbrüter. Sie brauchen Baumlöcher. Die gibt es aber immer weniger. Besonders in der Stadt und am Stadtrand.
- Vögel füttern im Winter: Geschmäcker sind verschieden | Wie wir richtig füttern und was wir beachten müssen.