Zweistellige Minusgrade haben das Potenzial schadstofffreies, gesundes Essen lange zu konservieren. Sie bewahren allerdings auch alles andere, was eigentlich nicht ins Essen gehört.

Tiefkühlkost ist eigentlich eine prima Sache, findet Matthias Wolfschmidt von der Organisation Foodwatch, die Lebensmittel und deren Produktion überwacht. Das einzige Konservierungsmittel sei nämlich Kälte, die so gut wie keinen Einfluss auf das eigentliche Produkt nimmt. Früher wurde zum Beispiel Obst eingekocht, um es haltbar zu machen. Danach war es aber nicht mehr frisch und hatte an Nährstoffen verloren.

So charmant Einfrieren an sich ist: Auch Tiefkühlkost bringt spezifische Probleme mit sich. So fällt sie regelmäßig bei Lebensmittelkontrollen auf, sagt Wolfschmidt. Häufig seien Tiefkühlprodukte bakteriell und viral verunreinigt. Bei etwa der Hälfte bis zwei Drittel aller untersuchten Lebensmittel werden Schwermetalle wie Quecksilber oder Cadmium und Pestizid-Rückstände gefunden.

Zweimal gefroren heißt einmal aufgetaut

Speziell bei Fisch und Meeresfrüchten gibt es das "Double Frozen"-Verfahren. So wird auf manchen Fischerbooten der Fang gefroren, an Land taut er wieder auf, er wird filetiert und weiterverarbeitet, dann erneut gefroren. Und wenn vor dem zweiten Einfrieren dem Fisch eine extra Portion Wasser zugesetzt wird, wird das mit eingefroren - und mit zum Gewicht gezählt, das auf die Verpackung gedruckt wird. Der Kunde zahlt dann nicht nur für den gefrorenen Fisch, sondern auch für gefrorenes Wasser, das da eigentlich nicht hingehört.

Hinzu kommen Probleme, die bei fast allen Lebensmitteln zu finden sind, sagt Wolfschmidt:

  • Die Deklaration ist nicht vollständig.
  • Man erfährt nicht, woher die Zutaten kommen.
  • Werbung und Abbildungen entsprechen in den seltensten Fällen der Realität.
Shownotes
Probleme bei Tiefkühlkost
Konservierte Schadstoffe
vom 28. April 2015
Gesprächspartner: 
Matthias Wolfschmidt
Moderatorin: 
Kaline Thyroff