Eintrittskarten für Events mit Mega-Stars zu ergattern, kann schwierig und teuer sein. Auch bei den Betrugsoptionen herrscht große Vielfalt. So wird der Ticketkauf ein bisschen sicherer.

Intrasparente Preise, Weiterverkauf und viele Ticketvarianten machen den Ticketkauf kompliziert. Zum Beispiel Tickets für die Shows von Taylor-Swift in Deutschland: Beim offiziellen Anbieter Eventim waren sie sofort weg. Wer also trotzdem eine Karte haben wollte, war auf Wiederverkäufer bei Eventim selbst oder auf anderen Plattformen wie kleinanzeigen.de, viagogo.de und ebay.de angewiesen.

"Beim Reingehen ins Konzert, beim Ticket-Einscannen – bleibt in jedem Fall so eine gewisse Rest-Spannung."
Michael Gessat, Deutschlandfunk-Nova-Netzreporter

Der Kauf von Tickets über Zweitplattformen birgt noch mal eigene Risiken verglichen mit dem Kauf beim offiziellen Anbieter. Deutschlandfunk-Nova-Netzreporter Michael Gessat rät, grundsätzlich den folgenden Vorsichtsmaßnahmen zu folgen. Lassen sich die folgenden Fragen bejahen, wird es schon ein bisschen sicherer:

  • Ist der Verkäufer identifizierbar?
  • Ist der Account schon älter?
  • Weist der Verkäufer-Account Bewertungen auf?
  • Wird Zahlung über Paypal mit Käuferschutz angeboten?

Eventim warnt explizit vor dem Ticketkauf bei der Konkurrenz. Und auch wer schon eine Karte hatte, war nicht vor Betrug geschützt.

Hackerangriffe auf Anbieter

  • Anfang Mai hatte Hacker einige – wohl weniger als 100 – Accounts von Swifties bei Eventim gehackt und auf Eventim Fansale selbst zum Wiederverkauf angeboten, berichtet Deutschlandfunk-Nova-Reporter Michael Gessat.
  • Anfang Juli war die Plattform Ticketmaster gehackt worden. Hacker hatten angeblich Barcodes von 193 Millionen Tickets im Wert von 22,6 Milliarden US-Dollar erbeutet, darunter 440.000 Taylor-Swift-Codes. Um den Druck zu erhöhen, stellten sie einzelne Barcodes ins Netz. Ticketmaster gibt an, die Code unmittelbar erneuert und die gültigen Tickets so gesichert zu haben.
"Wo die Nachfrage größer ist als das Kartenangebot: Das lockt Spekulanten auf den Plan und Betrüger."
Michael Gessat, Deutschlandfunk-Nova-Netzreporter

Insgesamt ist der Ticketmarkt auch dadurch intransparenter geworden, dass viele verschiedene Ticketarten angeboten werden.

Ticketvielfalt als Problem

Es gibt unter anderem:

  • digitale Tickets, die auf dem Handy vorgezeigt werden
  • gedruckte Tickets
  • Tickets zum selbst ausdrucken
  • personalisierte Tickets

Original und Fälschung lassen sich deswegen nicht so leicht voneinander unterscheiden, sagt Michael Gessat.

Shownotes
Taylor Swift und Co
Ticket-Scams – zu teuer für kein Ticket
vom 18. Juli 2024
Moderation: 
Tina Howard
Gesprächspartner: 
Michael Gessat, Deutschlandfunk-Nova-Netzreporter