Was haben der Göttervater Odin und der Donnergott Thor mit den Gräbern Walhallas gemeinsam? Die Erzählungen über sie entstammen der "Edda". Fast alle germanische Göttersagen haben ihren Ursprung in den beiden Werken.
Im frühen 13. Jahrhundert entstehen zwei Bücher, die unter dem Namen "Edda" bekannt werden. Der Urheber ist der isländische Dichter und Historiker Snorri Sturluson, der der isländischen Oberschicht angehört.
Mit der Snorra-Edda, einem als Prosa verfassten Buch, richtet er sich an die skandinavischen Hofdichter. Ihnen gibt er eine Textsammlung an die Hand und eine Erläuterung der nordischen Mythen. Der zweite Teil der Edda ist eine Sammlung von Heldenliedern über die Zeit der Völkerwanderung bis zu den Nibelungen, sie ist auch als Lieder-Edda bekannt.
Nordische Helden
Durch die Edda-Werke wird Wissen über die Vergangenheit, die Götter und die Vorzeit vermittelt. Fiktion mischt sich mit realen Figuren, von denen man viele in der Nibelungen-Sage wiederfindet. Fast alle germanische Göttersagen haben ihren Ursprung in der Edda. Das beginnt bei Odin, dem Göttervater, wird fortgesetzt mit Thor, dem Gott des Donners und geht weiter mit Erzählungen über Walhalla, der Grabstätte für gefallene Krieger.
Erklärung für das irdische Dasein
Die Ähnlichkeiten zur Sagen- und Mythenwelt der antiken Griechen sind nicht zu übersehen. Nicht nur der Aufbau der Götterwelt ist ähnlich, auch die Opferzeremonien gleichen sich. Man musste Opfer bringen und sich an Regeln halten, um die Götter gnädig zu stimmen. Hier wie da sind die Menschen auf der Suche gewesen nach einer Erklärung für ihr irdisches Dasein, von dem sie sich weder den Anfang noch Sinn erklären konnten.
Ihr hört in Eine Stunde History:
- Germanist und Skandinavist Rudolf Simek geht der Frage nach, wie die Edda entstanden ist.
- Kulturwissenschaftlerin Kathrin Chlench-Priber erläutert den Inhalt der Edda.
- Matthias Toplak, der Direktor des Wikinger-Museums Haithabu, erklärt, was man über religiöse Vorstellungen der Wikinger heute weiß.
- Deutschlandfunk-Nova-Geschichtsexperte Matthias von Hellfeld berichtet über skandinavische und griechische Mythologien, die viel über die damals lebenden Menschen erzählen.
- Deutschlandfunk-Nova-Reporterin Krissy Mockenhaupt beschreibt, wer der Göttervater Odin war und was ihn besonders machte.
Unser Bild zeigt den Donnergott Thor in einem Gemälde aus dem 19. Jahrhundert.
- Germanist und Skandinavist Rudolf Simek
- Kulturwissenschaftlerin Kathrin Chlench-Priber
- Matthias Toplak, der Direktor des Wikinger-Museums Haithabu