Das Flugzeug gilt als eines der sichersten Verkehrsmittel. Doch wenn einmal etwas schief geht, sind meist viele Menschen auf einmal betroffen. Grund für Unfälle ist in den meisten Fällen nicht das Versagen der Technik, sondern das der Menschen im Cockpit.
Der Teamforscher Jan U. Hagen von der Berliner Manager-Hochschule ESMT untersucht vor allem Unfälle in der Luftfahrt. Die gibt es immer mal wieder, obwohl das Flugzeug als eines der sichersten Verkehrsmittel gilt. Mithilfe des Voice-Recorders und des Flugdatenschreibers kann er sich im Nachhinein ein gutes Bild davon machen kann, was nicht funktioniert hat.
"Der Hauptgrund, warum Flugzeuge abstürzen, ist die mangelnde Zusammenarbeit der Besatzung."
So manche seiner Erkenntnisse überraschen: zum Beispiel, dass in der Geschichte der Luftfahrt Flugkapitäne zu 80 Prozent für Abstürze verantwortlich waren und Co-Piloten nur zu 20 Prozent. Hagen führt das vor allem auf die unterschiedlichen Hierarchie-Ebenen zurück. Die Airlines hätten jedoch in den vergangenen Jahren daraus gelernt und sich von dem Bild des allwissenden und gottgleichen Kapitäns verabschiedet.
Co-Pilot und Flugingenieur sollten deshalb keine zurückhaltende und indirekte Kommunikation mit dem Flugkapitän führen, sondern auftretende Probleme klar und deutlich ansprechen - auch gegenüber dem Ranghöheren. In seinem Vortrag bei der "Langen Nacht der Wissenschaften" in Berlin schildert Hagen einen Flug, auf dem Flugingenieur und Co-Pilot in einer Notsituation nur vorsichtige Fragen an den Chef der Crew gestellt haben - mit verheerendem Ausgang.