Ja, in Tampons sind geringste Mengen von Schwermetallen enthalten. Nein, gesundheitsgefährdend sind diese Spuren nicht. Annette Dohrmann von der Zeitschrift Öko-Test über die Testergebnisse.
In verschiedenen Tamponsorten in den USA sind in geringen Mengen Schwermetalle nachgewiesen worden. Schon bei Erscheinen der Untersuchung war das Bundesinstitut für Risikobewertung zu dem Schluss gekommen, dass gesundheitliche Folgen durch die Nutzung nicht zu erwarten sind.
US-Untersuchung von Tampons
Das Team um Jenni Shearston von der Columbia University in New York hatte 30 Tampons von 14 Tamponmarken untersucht. Drei der Tampons wurden in europäischen Ländern gekauft, wie es hieß. Gesucht wurde unter anderem nach Arsen, Cadmium, Chrom, Quecksilber und Blei.
Jedes der 16 untersuchten Metalle ließ sich in mindestens einer Tamponprobe nachweisen, wie das Team in der Zeitschrift Environment International berichtete. Die Konzentrationen unterschieden sich dabei je nach Region, Material und Marke teils deutlich.
"Kein einziger Tampon war frei von belastenden Substanzen."
Die Zeitschrift Öko-Test hat nun nachgeprüft, ob auch in Tampons, die in Deutschland verkauft werden, Spuren von Schwermetallen nachweisbar sind. Dafür sind Tampons von 23 verschiedenen Herstellern untersucht worden. In allen untersuchten Tampons waren Spuren giftiger Schwermetalle nachweisbar – also Spuren von Blei oder Arsen zum Beispiel.
Keine Gefahr
Annette Dohrmann arbeitet für die Zeitschrift Öko-Test und sagt: "Ja, wir sind auch auf giftige Schwermetalle gestoßen." Tendenziell seien diese Tampons aber etwas geringer belastet als jene, die von den US-Forschenden untersucht worden sind.
"Ja, wir sind auf giftige Schwermetalle wie Blei, Arsen und Cadmium gestoßen."
Trotzdem gibt es aus ihrer Sicht keinen Grund, auf Tampons zu verzichten. Annette Dohrmann und ihre Kolleg*innen haben für das Tampon-Exemplar mit dem höchsten Antimon-Wert mal nachgerechnet: Selbst wenn sich das giftige Halbmetall herauslösen und komplett vom Körper aufgenommen werden würde, müssten Frauen und Mädchen an jedem Tag ihrer Periode rund 180 Tampons benutzen, um die tolerierbare Aufnahmemenge zu überschreiten, sagt sie.
Schwermetalle werden von der Baumwollpflanze aufgenommen
Überhaupt gebe es im Alltag eigentlich gar keine Möglichkeit, nicht mit Schwermetallen in Verbindung zu kommen: Blei, Arsen, Chrom und Kadmium seien in der Umwelt allgegenwärtig. Beispielsweise in Lebensmitteln, im Trinkwasser und im Boden. Von dort werden sie auch von Pflanzen aufgenommen.
Im Fall der Tampons ist es die Baumwollpflanze, die Schwermetalle aufnimmt. Auf diesem Weg gelangen die Schwermetalle in die Hygieneartikel.