Fast alle Deutschen essen täglich Brot. Jährlich gehen 1,7 Millionen Tonnen über die Ladentheke, das sind rund 20 Kilogramm pro Jahr pro Deutscher inklusive Babys und aller Personen, die gar kein Brot essen. Und es ist vielfältig: In Deutschland sind rund 300 Brotsorten bekannt.

Brot ist ein traditionelles, einfaches Grundnahrungsmittel: gemahlenes Getreide, Wasser, Triebmittel und Geschmacksstoffe – fertig! Mit dem "Tag des Deutschen Brotes" will die Bäckerinnung auf dieses ganz alltägliche Grundnahrungsmittel in seiner Vielfalt hinweisen. Der "gute Geschmack verdient besondere Aufmerksamkeit", schreibt das Bäckerhandwerk auf seiner Internetseite.

"Gerade das deutsche Brot ist in der ganzen Welt in aller Munde. Kommen Sie mal nach Hause aus dem Urlaub, da ist das deutsche Brot immer sehr begehrt."
Ralf Gießelmann, Brotsommelier

Brotsommelier Ralf Gießelmann hat sich zur Aufgabe gemacht, den Geschmack des Brotes weiterzuentwickeln. Er experimentiert mit alten Getreidesorten wie dem Urgetreide Champagner-Roggen oder mischt seinem Baguette Mango und Curry bei. Die Konsumenten würden sich neue Sorten wünschen, die beispielsweise mit Chia-Samen oder Goji-Beeren gebacken werden. Oder sie wollen Brote mit Zutaten aus der Region. "Die Bäcker können diese Wünsche bedienen", sagt Ralf Gießelmann.

Die viele verschiedenen Brotsorten in Deutschland sind unter anderem durch den geographisch unterschiedlichen Getreideanbau entstanden: Im Süden wurden viel Dinkel und Weizen angebaut, sagt Ralf Gießelmann. Im Norden dagegen mehr Roggen. Im Süden strichen sich die Menschen beispielsweise Schmalz aufs Brot, im Norden eher Butter, daher musste das Brot einen starken Eigengeschmack haben.

Shownotes
Brotsommelier Ralf Gießelmann
"Das deutsche Brot ist weltweit in aller Munde"
vom 16. Mai 2017
Moderatorin: 
Steffi Orbach
Gesprächspartner: 
Ralf Gießelmann, Bortsommelier