Friedemann Vogel ist einer der besten Ballett-Tänzer der Welt. Das bedeutet: jeden Tag viele Stunden Training und Proben. Dabei kommt es nicht nur auf einen gesunden Körper an.
Vor ein paar Tagen gab es endlich wieder eine Premiere am Stuttgarter Ballett. Dabei waren keine Zuschauer und Zuschauerinnen im Saal zugelassen, sondern die Vorführung wurde gestreamt. "Einssein" hieß das Stück von Mauro Bigonzetti. "Das hat ganz gut zu der Lage gepasst, in der wir sind", sagt der Friedemann Vogel. Er hat die männliche Hauptrolle getanzt. "Es war ein unbeschreibliches Gefühl, dass wir uns jetzt wieder anfassen dürfen", sagt er. Das ist möglich, weil alle Tänzer und Tänzerinnen zwei Mal in der Woche getestet werden.
"Für mich gab es keinen anderen Weg als Tänzer zu werden."
Friedemann Vogel ist erster Solist am Stuttgarter Ballett und Kammertänzer, was ein besonderer Titel für Tänzer ist. Schon als kleiner Junge wusste Friedemann, dass er Tänzer werden wollte. In seiner Heimatstadt Stuttgart war er früh zum Beispiel von Onegin begeistert, einem Ballett, das der ehemalige Leiter des Stuttgarter Balletts John Cranko choreografiert hat. Nach Cranko ist auch die Ballettschule in Stuttgart benannt, auf die Friedemann Vogel mit neun Jahren gekommen ist. Im Jahr zuvor war im ZDF die Weihnachtsserie "Anna" gelaufen, die einen regelrechten Ballett-Boom in Deutschland ausgelöst hat. "Anna hatte aber nichts mit meiner Liebe zum Tanz zu tun", sagt er.
"Wenn der Vorhang aufgeht, weiß man nicht was passiert. Man muss sich einfach drauf einlassen."
Für Vogel geht es vor allem darum, Menschen zu inspirieren, indem er auf der Bühne berührende Momente erschafft. "Tanz ist vergänglich", sagt er. Doch genau das sei eben auch das Besondere. "Tänzer werden häufig für ihre körperlichen Fähigkeiten und Stärken bewundert. Aber ich glaube, die mentale Stärke, von der wir getragen werden, ist umso wichtiger", sagt Friedemann Vogel.
"Ich schwitze fünf T-Shirts am Tag durch"
Im Deep Talk mit Sven Preger spricht Friedemann Vogel in dieser Woche über Premieren-Gefühle, Burger mit Pommes und wie es sich anfühlt, über die Bühne zu schweben.
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