Mit Mama nen Shot trinken und mit Papa abtanzen – mit den Eltern feiern, geht das so richtig? Vivien jedenfalls geht mit ihrer Familie regelmäßig auf Festivals. Und Alice war mit ihrer Mutter im Kultclub Berghain feiern.
Alice wollte immer schon mal in das Berliner Berghain. Ihre Mutter Susanne, die das letzte Mal vor zehn Jahren in dem Klub war, hatte die Connections und einen Platz auf der Gästeliste für beide klargemacht. Der Zutritt zum Berghain war also sicher.
Klubben in Berlin - ein aufregender Abend für beide
Susanne hätte nichts dagegen gehabt, ihre Tochter auch mit Freundinnen ins Berghain zu schicken, sagt sie, doch Alice habe sie gerne als Begleitung dabei gehabt. Und so meint Susanne: "Wenn ich meinem Kind den Weg ins Leben ebnen soll, dann trifft das vielleicht auch auf dem Weg ins Berghain zu."
"Wenn ich meinem Kind den Weg ins Leben ebnen soll, dann trifft das vielleicht auch auf dem Weg ins Berghain zu."
Die ersten Schritte vorbei an den Securitys, hinein in den großen Eingangsbereich, wo sich die Menschen in ihre Berghain-Outfits werfen – die ersten Eindrücke waren für Alice schon ziemlich aufregend, sagt sie.
Die Anspannung sei im Laufe des Abends aber zunehmend verflogen. Das erste gemeinsame Bier hat die Stimmung schnell aufgelockert und auch zusammen zu tanzen war gar nicht schlimm, meint Alice.
Berghain: Referenzpunkt in der Mutter-Tochter-Beziehung
Auch Susanne ging es anfangs ähnlich, auch sie hatte zunächst ein komisches Gefühl. Sie wäre mit ihren Eltern niemals an einen Ort wie das Berghain gegangen, sagt sie. Umso schöner, dass beide zusammen feiern waren. Jetzt sei das Erlebnis ein Referenzpunkt in ihrer Beziehung. "Wir waren zusammen im Berghain, was kann uns jetzt noch passieren, jetzt noch schocken?", sagt Susanne.
"Es ist ein Referenzpunkt in unserer Beziehung. Wir waren zusammen im Berghain, was kann uns jetzt noch passieren, jetzt noch schocken? Das ist schon toll."
Alice hätte gezögert, ihrer Mutter etwas Intimes zu erzählen. Seit sie zusammen im Berghain waren, sei ihre Hemmung, es zu erzählen, gefallen. "Cool, dass dieser Besuch solche tollen Nachwirkungen hat", sagt Susanne.
Auf dem Festival mit der ganzen Familie
Vivien besucht seit ihrem neunten Lebensjahr mit ihrer Familie regelmäßig ein Musikfestival. Heute kommen auch Freundinnen und Freunde von Vivian öfters mit, sagt sie. Für Vivien ist das gar kein Problem – im Gegenteil: "Ich freue mich eigentlich, wenn meine Eltern und Freunde sich kennenlernen können."
"Ich freue mich eigentlich, wenn meine Eltern und Freunde sich kennenlernen können."
Manche ihrer Freunde würden sich anfangs vielleicht ein bisschen gehemmt fühlen, aber insgesamt finden sie das alle ganz cool und interessant, glaubt Vivien.
Vorgelebte Freiheit der Eltern
Zu ihren Eltern hatte Vivian schon immer ein sehr gutes und offenes Verhältnis, sagt sie. Schon als Kind hätten ihre Eltern sie zu den Partys bei Freunden mitgenommen. "Da ging es ganz viel auch darum, dass sie ihre eigene Freiheit leben wollten und auch die Mentalität vertreten, dass es auch mit Kind geht", sagt sie.
Mittlerweile ist Vivian selbst Mutter, beim Festival ist ihre kleine Tochter natürlich mit an Bord.
"Man muss sich schon bewusst sein, ob man gewillt ist, diese Zeit mit seiner Familie zu verbringen oder lieber mit seinen Freunden abzuhängen."
Wenn Viviens Eltern und Freunde zusammentreffen, dann falle es ihr allerdings manchmal nicht so leicht, sich zu entscheiden, ob sie jetzt mehr Zeit mit ihrer Familie oder ihren Freunden verbringen möchte, gibt sie zu. "Ich fühle mich da schon noch ein bisschen verantwortlich für meinen Eltern", sagt sie.
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- Alice war mit ihrer Mutter Susanne im Berliner KultClub Berghain
- Vivien geht regelmäßig mit ihren Eltern auf ein Festival - und jetzt auch mit ihrer Tochter