Vor einem halben Jahr eroberten die syrischen Regierungstruppen den Ostteil von Aleppo. Inzwischen sind mehr als 250.000 Menschen zurückgekehrt und versuchen in der Stadt zu leben.
Eine unwirkliche Atmosphäre herrscht, sagt Korrespondent Carsten Kühntopp, als er in den Ostteil von Aleppo fährt. Diesen Stadtteil haben die Aufständischen bis in den Dezember 2016 gehalten. "Dieser Teil der Stadt ist fast komplett zerstört", sagt Carsten Kühntopp. Die Stadt ist jetzt eigentlich wiedervereint, aber tatsächlich ist sie in einen zerstörten Ost- und einen intakten Westteil geteilt.
Die Hauptstraßen in Ost-Aleppo sind geräumt, in den Nebenstraßen liegen noch viele Trümmer, schildert der Korrespondent die Lage. An vielen Straßenecken wurden große rote Trinkwasserbehälter vom Roten Halbmond und anderen Hilfsorganisationen sowie Stromgeneratoren aufgestellt.
"Mittlerweile wohnen wieder etwa 255.000 Menschen im Ostteil von Aleppo."
Nach der Einnahme von Ost-Aleppo im Dezember 2016 lebten noch rund 55.000 Menschen dort. Innerhalb von einem halben Jahr sind rund 200.000 Menschen nach Aleppo gegangen. "Jeden Tag steigt die Tendenz", sagt der Korrespondent. Die Vereinten Nationen, so ein Vertreter gegenüber Carsten Kühntopp, sehen darin ein ermutigendes Zeichen. Ob es sich dabei um Rückkehrer handelt, kann der Korrespondent nicht mit Sicherheit sagen.
Schulen haben wieder geöffnet
Die Menschen dort werden von Hilfsorganisationen versorgt, die aber das Problem der Unterkunft nicht lösen können. Die Vereinten Nationen prüfen gemeinsam mit Regierungsvertretern, welche der zerstörten Häuser soweit intakt sind, dass sie nicht einbrechen, sobald Menschen versuchen, sich dort einzurichten. Tatsächlich konnten die Kräfte vor Ort einige Schulen soweit wieder herstellen, dass bereits Unterricht stattfinden konnte.
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