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Taylor Swift ist eine der bekanntesten Persönlichkeiten mit einer riesigen Fanbase. Zu ihnen zählt auch die Journalistin Malina Florentine Sternberg. Was die Gründe sind, dass wir als Fans eine fremde Person zelebrieren – und wann der Personenkult fragwürdig wird, erklärt der Psychologe Martin Huppert.

Mit ihrer "The Eras Tour" kommt Taylor Swift nächstes Jahr auch nach Europa. Malina hat mit Freundinnen Tickets für sechs Konzerte und freut sich schon riesig darauf. Sie wäre auch schon mit nur einem Konzertticket happy gewesen, denn es ist alles andere als leicht, an Karten zu kommen, sagt sie. Das sei schon ein Riesenglück, aber sie hätten sich bei dem überaus komplizierten Vorverkaufssystem auch wahnsinnig ins Zeug geschmissen.

"Taylor Swift ist sehr authentisch und lustig, man hat einen großen Einblick in ihr Leben über die Lyrics. Aber natürlich ist es letztendlich die Musik, die mich irgendwie zu ihr gebracht hat."
Malina, Riesenfan von Taylor Swift

Was Malina an Taylor Swift so gefällt: Es ist die Person, mit der sie sich ein Stück weit identifizieren kann, sagt sie. Taylor habe ungefähr das gleiche Alter wie sie, außerdem sei sie authentisch und lustig. Ihre Lyrics erlaubten einen großen Einblick in ihr Leben. In Taylors Musik und Texten finde sie sich häufig total wieder mit ihren Gefühlen.

Swifities hauen sich richtig ins Zeug

Die Künstlerin hat eine riesige Fanbase, die sich um den ganzen Globus spannt. Was alle eint: die Liebe zu ihrem Star und der Musik. Innerhalb der Fanbase spezialisieren sich die Interessen mitunter. "Es gibt zum Beispiel eine Community, die ist davon überzeugt, dass Taylor Swift queer ist", sagt Malina. Oder Communitys, die jeweils eines ihrer Alben ganz besonders abfeiern.

"Alle geben sich krass viel Mühe mit ihren Outfits. Das, was ich von der US-Tour gesehen habe, das ist so heftig, das setzt mich auch so ein kleines bisschen unter Druck."
Malina

Daneben gibt es bei den Fans auch spezielle Rituale: Auf der aktuellen Tour tauschen Fans zum Beispiel Freundschaftsarmbänder und kommen so mit eigentlich fremden Menschen in Kontakt.

Häufig geben sich Fans auch extrem viel Mühe mit ihren Outfits. Das setzt auch Marina ein wenig unter Druck, sagt sie. Eine Freundin von ihr schneidert jetzt schon an ihren Klamotten. Marina fängt damit später an, aber klar ist: "Man kann auch nicht sechsmal zum Konzert gehen und dann sechsmal das Gleiche tragen."

Fan sein ist zutiefst menschlich

Damit es zu einem Fan-Hype kommt, müssen viele Faktoren zusammenkommen: Eine Person muss eine gewisse Aura und Charisma haben, sie muss als Popstar mit guten Songs den Zeitgeist treffen, die Medien und Social-Plattformen müssen gut bespielt werden – und dann braucht es immer auch ein bisschen Glück, so der Psychologe Martin Huppert.

"Es hat etwas zutiefst menschliches, Fan zu sein und Stars zu bewundern."
Martin Huppert, Psychologe

Bewunderung, Zeitvertreib und Ablenkung durch die Musik, Identifikation, die Vorbildfunktion des Idols, aber auch das entstehende Gemeinschaftsgefühl durch die Vernetzung mit anderen Menschen sind Beispiele, warum wir zum Fan werden. Schon in der Antike habe es Fans von Gladiatoren gegeben, sagt Martin Huppert.

Was übertrieben scheint, muss nicht krankhaft sein

Vor allem im jugendlichen Alter habe Fan sein eine besondere Bedeutung. Alles ist im Wandel, wir lösen uns ab von der Kindheit, suchen nach einem neuen Platz, nach Orientierung und einer neuen Identität, sagt der Psychologe.

"Was ein ungesundes Verhalten ist, kann man nur im individuellen Fall ergründen."
Martin Huppert, Psychologe

Bei der aktuellen Tour von Taylor Swift haben Fans in Südamerika vor dem Konzert teils fünf Monate vor der Location gecampt. Absolute Begeisterung gehört zum Fantum dazu, so Martin Huppert. Manche Verhaltensweisen mögen uns vielleicht übertrieben vorkommen, aber sie seien deswegen nicht gleich als unnormal oder krankhaft zu verurteilen.

Problematisch werde es da, wo das normale Leben nicht weitergeführt werden könne – etwa wenn Minderjährige vor der Location campen, statt zur Schule zu gehen oder Fans ihre Stars stalken.

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Shownotes
Swifties und Co.
Warum wir zu Hardcore-Fans werden
vom 22. November 2023
Moderatorin: 
Carolin Nieder
Gesprächspartnerin: 
Malina ist Hardcore-Fan von Taylor Swift
Gesprächspartner: 
Martin Huppert, Psychologe
  • Malina ist Hardcore-Fan von Taylor Swift und geht auf sechs Konzerte
  • Martin Huppert: "Nicht jedes übertriebene Fan-Verhalten ist sofort krankhaft"