Superhelden retten die Welt und dafür lieben wir sie. Doch jetzt der Schock: Forscher haben herausgefunden, das Batman, Captain America & Co. gewalttätiger sind als ihre Schurken und Gegenspieler.
Superhelden taugen nicht als Vorbild, denn sie sind ziemlich gewalttätig. Zu dem Ergebnis kommen Experten der Kinderheilkunde aus Pennsylvania in einer Studie, die sie kommende Woche bei einer Fachkonferenz in Florida vorstellen werden.
Altes Rollenbild: Männer gewaltsamer als Frauen
Insgesamt haben die Forscher zehn Superhelden-Filme aus den Jahren 2015 und 2016 untersucht. Dabei wurden alle Charaktere einer der beiden Klassen zugeordnet: Held oder Schurke. Bei den Guten zählten sie im Durchschnitt 23 gewalttätige Aktionen, bei den Bösen hingegen nur durchschnittlich 18.
Unterschiede gibt es auch zwischen den Geschlechtern – und zwar nach dem Uralt-Rollenbild. Unter den Helden geht es bei Männern im Schnitt fünfmal häufiger gewaltsam zur Sache als bei Frauen – auch wenn Heldinnen trotz Wonder Woman unter den Weltenrettern noch immer sehr rar sind.
Kritisches Denken und menschliche Werte fördern
Für beide Geschlechter aber gilt: Am häufigsten wird geschlagen. Danach folgt der Gebrauch einer tödlichen Waffe und die Zerstörung von Eigentum. Auch die Mordrate haben die Wissenschaftler ermittelt: Bei 1000 gezählten Kämpfen liegt sie bei unter 100 Fällen, so die Forscher.
"Auch das ist statistisch erhoben: Schlägereien sind am häufigsten, es folgt der Gebrauch einer tödlichen Waffe und Zerstörung von Eigentum."
Was nach einer launigen Untersuchung der Kindermediziner klingt, hat einen ernsten, pädagogischen Hintergrund. Die Forscher empfehlen, dass Eltern solche Filme – wenn überhaupt – mit ihren Kindern zusammen gucken sollten. Ganz wichtig sei es, die Folgen von Gewalt auch bei diesen Gelegenheiten zur Sprache zu bringen. Das Ziel: Den Kindern kritisches Denken und menschliche Werte beizubringen. Denn auch die werden von solchen Filmen transportiert. Die Helden setzen sich meist für Schwache ein und retten die Welt oft im Team. Außerdem haben sie oft auch Freunde und Familie im normalen Leben.
Bei den Kindern komme das allerdings nicht so sehr an. Da die Superheldengeschichten für ein viel älteres Publikum gemacht sind, bleibt bei jungen Zuschauern eher die Action hängen – so das Ergebnis einer anderen Studie aus dem Jahr 2017.
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