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Jack ist ein Pavian - besser: Jack war ein Pavian, denn mittlerweile ist er schon lange tot. Ende des 19. Jahrhunderts hat Jack für die südafrikanische Eisenbahngesellschaft gearbeitet. Er hatte sogar eine eigene Personal-Nummer. Die Geschichte ist zwar lange her, aber sie wird bis heute weitererzählt. Und obwohl sie so außergewöhnlich ist, zweifeln Primaten-Forscher nicht an ihrer Echtheit, weil Paviane durchaus schlaue Affen sind, eine hohe soziale Kompetenz haben und auch die Fähigkeit besitzen, Geräusche oder Dinge zu erkennen und zu zuordnen.

"Im ganzen Inland oder am östlichen Kap, wo die Geschichte stattfand, gelten sie als Ernteschädlinge, das heißt, die Farmer haben schon damit zu tun, sich gegen die großen Paviangruppen durchzusetzen."

Es ist die Zeit der Burenkriege, des Diamanten- und Goldrauschs. Im südlichen Afrika wird das Eisenbahn-Netz ausgebaut. Und James Edwin Wide ist Schaffner bei der staatlichen Eisenbahngesellschaft "Cape Gouvernment Railways". Ein guter Job. James ist nicht ganz unbekannt. Seine Kollegen und Freunde nennen ihn "Jumper" - den Springer. Diesen Spitznamen hat er sich eingefangen, weil er sich gelegentlich einen Spaß daraus macht, von einem Zug auf den anderen zu springen - während der Fahrt! Eines Tages im Jahr 1877 passiert das, was passieren muss: James "Jumper" Wide rutscht auf der Plane eines Wagens aus und fällt unter den fahrenden Zug. Er überlebt, aber er verliert beide Beine.

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Es ist eine Katastrophe, zumal James auch seinen Job bei der Eisenbahngesellschaft verliert, denn ein Mann ohne Beine ist wertlos. Aber er ist nicht der Typ, der aufgibt, bastelt sich eine Prothesenkonstruktion und kann schließlich doch wieder für die Eisenbahn arbeiten, allerdings als Streckenwärter, in dem kleinen Städtchen Uitenhage an der Strecke zwischen Port Elizabeth und Kapstadt. Auf dem Markt trifft James "Jumper" Wide eines Tages auf den Affen Jack. Jack ist ein zahmer Pavian und ist sogar in der Lage einen Ochsenkarren zu lenken. James schafft es, diesen zahmen Affen dem Besitzer abzukaufen.

"Paviane werden in Namibia auch eingesetzt als Hirten, als Ziegenhirten, also man hat das Jungtier dann von seiner Horde weggenommen, mit Ziegen großgezogen und dann waren die so verständig, dass man die einsetzen konnte, die Ziegen zu führen und dann auch wieder zurückzuführen abends in den Stall."

Von nun an werden Jack und James ein echtes Team. Der Affe kann dem behinderten Streckenwärter bei vielen Aufgaben helfen, die dem Mann ohne Beine schwerfallen. Der Pavian übernimmt auch die Arbeit des Streckenwärters. Wenn Züge sich nähern, schaltet er die Weichen um. Je nachdem, wie häufig ein sich nähernder Zug pfeift, signalisiert das, welche Weiche gestellt werden muss, damit nicht zwei entgegenkommende Züge ineinander rasen. Die Sache geht aber nur so lange gut, bis eines Tages eine einflussreiche Lady am Zugfenster steht und den Affen an den Schalthebeln sieht.

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Wir erzählen Eure Geschichten

Habt ihr etwas erlebt, was unbedingt erzählt werden sollte? Dann schreibt uns! Storys für die Einhundert sollten eine spannende Protagonistin oder einen spannenden Protagonisten, Wendepunkte sowie ein unvorhergesehenes Ende haben. Im besten Fall lernen wir dadurch etwas über uns und die Welt, in der wir leben.

Wir freuen uns über eure Mails an einhundert@deutschlandfunknova.de

Shownotes
Jack the Signalman
Pavian mit Personalnummer
vom 14. August 2015
Autorin: 
Vera Pache
Moderator: 
Paulus Müller