Das Großprojekt Stuttgart 21 sollte dieses Jahr eigentlich bereits seinen dritten Geburtstag feiern. Doch nicht mal der erste ist wirklich in Sicht: Die geplante Eröffnung Ende 2025 wurde ein weiteres Mal von der Bahn verschoben – auf voraussichtlich Ende 2026.
Noch im März diesen Jahres hatte die Bahn an einer stufenweisen Inbetriebnahme im Dezember 2025 festgehalten. Doch da stand bereits fest, dass der Bahnhof zu diesem Zeitpunkt nicht komplett in Betrieb wird gehen können. Eine komplette Eröffnung des Knotenpunkts ist nämlich nur mit einem Fahrplanwechsel möglich – und das beutet frühestens 2026.
Probleme bei der Digitalisierung: Teileröffnung 2025 vom Tisch
Stuttgart 21, das ist nicht nur ein neuer, unterirdischer Hauptbahnhof, sondern auch elf neue, 57 Kilometer lange (vor allem unterirdische) Strecken und vier neue Personenverkehrsstationen. Es scheitert wohl an der Digitalisierung dieses riesigen Knotenpunkts – denn diese ist wohl komplexer als ursprünglich gedacht, berichtet der SWR.
Die Teileröffnung hätte offenbar ein provisorisches Stellwerk gebraucht. Das heißt, der Kopfbahnhof über der Erde wäre noch weiter von Zügen angefahren worden. Dieser Plan ist jedoch an Planungsmängeln, Lieferschwierigkeiten und an den Kosten in dreistelliger Millionenhöhe gescheitert.
Das Projekt ist schon lange über dem Budget
Ursprünglich waren knapp fünf Milliarden Euro für das Projekt Stuttgart 21 einkalkuliert worden, Risikopuffer miteingerechnet. Mittlerweile haben sich die Kosten mehr als verdoppelt und liegen bei 11,5 Milliarden Euro.
"Ursprünglich waren fünf Milliarden Euro für Stuttgart 21 kalkuliert. Mittlerweile haben sich die Kosten mehr als verdoppelt."
Die Mehrkosten von 6,5 Milliarden Euro muss die Bahn wohl allein stemmen. Jakob Vogel aus der Deutschlandfunk-Nova-Nachrichtenredaktion erklärt, dass inzwischen wohl mit weiteren Kosten gerechnet wird. Aus diesem Grund habe die Bahn die nächste Digitalisierungsstufe des Knotenpunkts wohl zunächst gestoppt – bis es mehr Planungssicherheit bei den Finanzen gibt.
Dies führt voraussichtlich zu weiteren Verzögerungen und lässt den Eröffnungstermin 2026 wackeln. Es bleibt spannend, das Ende der Geschichte ist offen.