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Der Streit um Zypern ist bis heute ungeklärt. Sowohl Griechenland als auch die Türkei beanspruchen die Insel für sich. Die Teilung der Insel in einen griechischen und einen türkischen führte kurzzeitig sogar zu kriegerischen Auseinandersetzungen.

Seit Jahrzehnten ist er der Zankapfel zwischen Griechenland und der Türkei: Zypern. Beide Staaten beanspruchen die Insel für sich. Auf ihr leben sowohl Griechen als auch Türken, die einen mehr im Norden, die anderen eher im Süden.

Seit 1960, als Großbritannien die einstige Kolonie aufgegeben hat, ist Zypern unabhängige Republik. Türken und Griechen teilen sich die politische Macht. Großbritannien, Griechenland und die Türkei sicherten als die drei Garantiemächte im Züricher und Londoner Abkommen vom 16. August 1960 den Status der Insel.

Bürgerkriegsähnliche Verhältnisse

Aber den Bevölkerungsgruppen gelingt kein friedliches Miteinander. Immer wieder kommt es zu Terroranschlägen. Auch stationierte UN-Blauhelmsoldaten können nicht für Ruhe auf der Insel sorgen. Griechische Extremisten wollen Zypern mit Griechenland vereinigen, zünden türkische Dörfer an und verbreiten Angst und Schrecken unter der türkischen Bevölkerung Zyperns. Türkische Zyprioten kommen zu der Überzeugung, dass die Insel in einen griechischen und einen türkischen Teil getrennt werden muss.

Seit 1967 herrscht in Griechenland eine rechte Militärdiktatur, die die Vereinigung der Insel mit dem griechischen Festland unterstützt. Als im Sommer 1974 die Nationalgarde mit Unterstützung der Junta in Athen auf Zypern putscht und Präsident Erzbischof Makarios III. absetzt, lässt die Reaktion aus Ankara nicht lange auf sich warten: Vier Tage nach dem Putsch interveniert die türkische Armee und besetzt den Nordteil der Insel und behält ihn auch nach dem Ende des Zypernkriegs am 16. August 1974.

Ihr hört in Eine Stunde History:

  • Türkeiexperte Maurus Reinkowski erläutert die politischen Ziele und Motive der türkischen Regierung während der Zypernkrise 1974
  • Ionnis Zelepos von der Universität Ioannia beschäftigt sich mit der griechischen Sichtweise der Ereignisse auf Zypern im Sommer 1974
  • Hubert Faustmann, Direktor der Friedrich-Ebert-Stiftung in Nikosia, beschreibt das Verhältnis der beiden Bevölkerungsgruppen heute
  • Geschichtsexperte Dr. Matthias von Hellfeld blickt zurück auf die Vorgeschichte des Konflikts, die mit der "Verpachtung" der Insel durch das Osmanische Reich an Großbritannien begann.
  • Deutschlandfunk Nova-Reporterin Veronika von Borries erinnert an den Beginn des Zypernkriegs 20. Juli 1974
Shownotes
Streit um Zypern
Der Zypernkrieg 1974
vom 19. Juli 2024
Moderation: 
Steffi Orbach
Gesprächspartner: 
Matthias von Hellfeld, Deutschlandfunk-Nova-Geschichtsexperte
  • Türkeiexperte Maurus Reinkowski über die politischen Ziele und Motive der türkischen Regierung während der Zypernkrise 1974
  • Ionnis Zelepos von der Universität Ioannia über die griechischen Sichtweise der Ereignisse auf Zypern im Sommer 1974
  • Hubert Faustmann, Direktor der Friedrich-Ebert-Stiftung in Nikosia, über das Verhältnis der beiden Bevölkerungsgruppen heute