Schnell noch ein Marmeladenbrot schmieren ... und zack, da liegt es schon auf dem Boden. Und schon ist auch die Laune im Keller. Das muss aber nicht so bleiben. Eine Psychologin gibt Tipps.
Es ist leicht, sich darauf zu fokussieren: Der Tag hat blöd begonnen, dann kann der Rest ja auch nicht mehr besser werden. Dann kann es schon mal helfen, den Blick von einer Kleinigkeit, die uns die Laune verdirbt, auf das große Ganze zu richten, sagt die Psychologin Muriel Böttger.
Möglicherweise hilft uns das dann zu erkennen, dass der Regenschauer, der uns auf der Fahrt mit dem Rad zur Arbeit erwischt hat, wirklich unangenehm war. Und es ist auch doof, mit nassen Klamotten am Schreibtisch zu sitzen, aber dass wir in unserem Leben schon Situationen gemeistert haben, die deutlich unerfreulicher waren.
"Für den Moment ist es natürlich ärgerlich und vollkommen menschlich, sich darüber zu ärgern. Wichtig ist dann nur rauszoomen und zu erkennen, es ist aber gar nicht so wahnsinnig schlimm."
Sobald wir merken, dass die Laune abrutscht, können wir präventiv dagegen angehen, sagt die Psychologin. Damit nicht der weitere Tag schlecht läuft, kann es helfen, sich ein kleines Highlight zu überlegen, das unsere Stimmung wieder hebt. Ein kleines Highlight, auf das wir uns freuen können, sagt Muriel Böttger.
Das kann eine Verabredung zur gemeinsamen Mittagspause mit einem Freund oder einer Freundin sein oder das wir uns einfach eine Kleinigkeit gönnen, zum Beispiel ein Croissant, sagt die Psychologin.
"Mein Leitssatz als Psychologin ist: It's all about the balance in life."
Natürlich sollten wir darauf achten, dass man die Balance hält, rät Muriel Böttger. Sich jeden Tag mit Snacks und Süßigkeiten zu belohnen, um unangenehme Situationen auszugleichen, ist langfristig möglicherweise nicht die beste Lösung. "Wenn ich merke, dass das jetzt der 14. schlechte Tag in Folge ist und ich gönne mir ständig Currywurst mit Pommes und merke, dass meine gesunde Ernährung darunter leidet, dann sollte ich schon ehrlich zu mir sein", sagt Muriel Böttger im Interview.
Und wer die eigene Stimmung aufhellen möchte, kann das sicherlich auch mit dem Lieblingssong oder einem Telefonat oder etwas ähnlichem tun.
Ein kleines Missgeschick lässt sich mit Humor leichter überwinden
Kleine Missgeschicke passieren. Um sie zu überwinden, hilft es auch, sie mit Humor zu nehmen, sagt Muriel Böttger. Zum Beispiel über uns selbst zu lachen, wenn wir uns tollpatschig verhalten haben. Oder vielleicht jemand anderem davon zu erzählen und dann gemeinsam darüber zu lachen.
"Wenn ich merke, das wird vielleicht nicht so ein guter Tag, dann direkt präventiv überlegen, was kann ich in meinen Tag einbauen, was mir Freude bereitet."
Sich selbst zu sagen, dieser Tag ist schlecht gelaufen, den hake ich für mich einfach ab, aber morgen ist ein neuer Tag, ist auch eine Strategie, sagt die Psychologin. Wichtig ist nur, dass wir uns in dieser Hinsicht nicht selbst etwas vormachen und uns doch auch an den folgenden Tagen noch über etwas ärgern, was eigentlich ansonsten keine Konsequenzen für uns hat.
Sie rät dazu, nicht an einem negativen Gefühl festzuhalten und es möglicherweise in die folgenden Tage mit hinüber zu nehmen.