Die Sternenforscherin Anna Frebel hat den ältesten Stern des Universums entdeckt. Ihre Begeisterung fürs Weltall fing aber nicht erst mit "Star Trek" an.
Anna Frebel hat sich schon immer fürs Weltall begeistert. Mit den Abenteuern der "Star Trek"-Crew und dem Raumschiff Enterprise hat sie mitgefiebert. Astronautin wollte sie werden, bis sie gesehen hat, wie Weltraumpiloten zum Training in eine Zentrifuge steigen müssen.
"Ich habe gerne Star Trek geguckt und mir vorgestellt, ich wäre auch an Bord der Enterprise. Ich habe mich aber auch parallel immer schon für den Weltraum und ganz besonders für die Sterne interessiert."
Als junge Frau schreibt sich Anna Frebel an der Freiburger Uni für Physik ein, macht ein Auslandsstudium in Australien und promoviert dort. Sie ist Mitte Zwanzig und macht eine sensationelle Entdeckung: Sie findet den ältesten Stern des Universums.
"Das war super cool, das war der neue Rekordhalter, wir haben das auch groß publiziert."
Kosmische Gene aus Zeiten des Urknalls
Die ältesten Sterne des Universums sind ungefähr 13 Milliarden Jahre alt, sagt Anna Frebel. Sie sind fast so alt wie das Universum selbst mit 13,8 Milliarden Jahren. Die Sonne ist im Vergleich 4,6 Milliarden Jahre alt. Mithilfe der uralten Sterne erfährt Anna Frebel viel über die Entstehung des Universums. Über ihre Entdeckungen hat sie auch das Buch "Auf der Suche nach den ältesten Sternen" geschrieben.
"Wir lernen über die Frühzeit des Universums mit den uralten Sternen."
Anna Frebel ist heute stellare Archäologin, Ende 30, Professorin am Massachusetts Institute of Technology (MIT) und immer noch auf der Suche nach uralten Sternen. Als Frau gehört sie zu der Minderheit in ihrem Wissenschaftsgebiet. Tatsächlich sei der Weg auch steinig gewesen, um heute als Professorin am MIT Sterne erforschen zu können.
"Man muss sich durchbeißen. Ich wusste, dass ich das machen muss, damit ich dann zur Astronomie komme. Das war schon hart."
Es gibt in den USA wie in Deutschland immer noch nicht so viele Professorinnen, kritisiert Anna Frebel. Der Weg dahin sei lang und manchmal steinig. Komme dann noch Familie dazu, sei es schwierig. Als Professorin habe sie die Erfahrung gemacht, dass sogar mehr Studentinnen in ihrer Gruppe mitarbeiten als Männer. "Ich denke, da zieht man als Frau andere Frauen an. Das ist dieses Rolemodel-Prinzip."
"Es gibt unheimlich viele interessante Biografien von Wissenschaftlerinnen, die zeigen, dass Frauen es schon immer drauf hatten, nur dass die Gesellschaft ihnen nicht wirklich die Chance gegeben hat. Das ist bis heute in vielen Fällen immer noch so."
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