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Lohnt sich eine Solaranlage auf dem Haus? Mit "Solar Api" bietet Google einen neuen Service, der das checkt. Der Konzern hat noch weitere Kartentools an den Start gebracht.

Klar, passt da eine Solaranlage auf den Balkon oder aufs Dach. Aber lohnt sich das auch? Google steigt in den Markt der Standortanalyse ein. Solar Api heißt das neue Produkt. Rund 320 Millionen Gebäude in 40 Ländern sollen dort erfasst sein.

Eine Lichtkarte der Dächer

Solar Api basiert auf Daten von Google Maps und lässt Nutzerinnen und Nutzer die Sonnenscheindauer an bestimmten Orten checken, erklärt Deutschlandfunk-Nova-Netzreporterin Martina Schulte. Damit lässt sich auch prüfen, ob Dachneigung und Himmelsrichtung passen.

"Das Tool berücksichtigt auch historische Wetterdaten und die Energiekosten. Denn von all diesen Faktoren hängt ab, ob sich eine Installation lohnt."
Martina Schulte, Deutschlandfunk-Netzreporterin

Das Tool nutzt Satelliten- und 3D-Luftaufnahmen, um die Neigungswinkel der Hausdächer annähernd genau zu errechnen. Auch beschattende Objekte – wie Bäume oder andere Bauwerke – sollen dabei berücksichtigt werden. Das Tool versucht in der Folge, den Beschattungsgrad über den Tag verteilt zu errechnen.

"Man kann per Schieberegler ausprobieren, wie viele Solar-Module auf dem Dach oder Balkon untergebracht werden können und wie man die verteilen kann."
Martina Schulte, Deutschlandfunk-Nova-Netzreporterin

Für Privatleute ist die einmalige Nutzung kostenlos. Die Daten müssen aber mit einem Google-Account verknüpft sein. Für Firmen und Gewerbetreibende fängt der Spaß bei 200 US-Dollar an. Zunächst müssen Nutzende eine Art Datenpass für die Google Schnittstelle aufladen. Das Tool richte sich dabei auch an Fachfirmen, die für eine erste Einschätzung nicht mehr vor Ort sein müssen, um zu prüfen, ob sich eine Solaranlage lohnt, erklärt Martina Schulte.

Alternativen und weitere Map-Tools

Für die Berechnung gibt es auch weniger datenhungrige Tools. Martina Schulte nennt einen Solarertragsrechner der Stiftung Warentest und das Photovoltaic Geographical Information System der EU-Kommission.

Neben Solar API hat Google noch zwei weitere Kartentools ausgerollt. Das eine Tool liefert Daten zur allgemeinen Luftqualität. Sie wird in sogenannten Verschmutzungs-Heatmaps angezeigt. Neu ist auch ein Tool zum Pollenflug mit Polleninformationen für die häufigsten Allergene in über 65 Ländern. Google hofft, mit den drei neuen Diensten bereits im ersten Jahr einen Umsatz von 100 Millionen Dollar zu erwirtschaften.

Shownotes
Tool Solar Api von Google
Solaranlage: Standortprüfung leicht gemacht
vom 01. September 2023
Moderation: 
Anke van de Weyer
Gesprächspartnerin: 
Martina Schulte, Deutschlandfunk-Nova-Netzreporterin