Zum Essen bestellen oder Fernseher einschalten nicht mal mehr aufstehen zu müssen – Smartspeaker wie Alexa oder Siri machen unser Leben extrem bequem. Aber sie können auch von uns unbemerkt starten und sensible Daten weitergeben.
Sie sollen uns das Leben erleichtern, aber manchmal lösen Smartspeaker genau das Gegenteil aus. Zum Beispiel, wenn sie etwas falsch verstehen. Oder wir gar nichts gesagt haben – sondern nur die Protagonisten der Serie, die wir uns gerade ganz gemütlich auf dem Sofa reinziehen. Was in solchen Fällen passiert, haben Forschende aus England und den USA untersucht.
Smartspeaker leiten Aufzeichnungen weiter
Wenn Alexa oder Siri aus Versehen anspringen, kann das zwar zu lustigen Situationen führen, für Datenschützer ist es aber auch ein Grund zur Beunruhigung. Die Voice-Assistenten leiten Aufzeichnungen an die Cloud weiter, die von Dritten transkribiert werden können. Beim Essen bestellen oder Fernseher anschalten mag das noch kein Problem sein, während intimer Gesprächen, bei denen der Lautsprecher von selbst angeht, hingegen schon.
"Das Experiment zeigt, dass Smartspeaker ziemlich oft aus Versehen anspringen. Oft aber nur so kurz, dass keine Daten weitergeleitet werden. Im extremsten Fall wurde aber 43 Sekunden lang mitgeschnitten.“
In dem Experiment, dass das Forschungsteam aus England und den USA durchgeführt hat, sprangen die Lautsprecher bei 24-stündiger Dauerbeschallung mit verschiedenen Netflix-Serien zwischen 1,5 bis 19 Mal an. Am häufigsten aktivierte sich Apples Homepod und Speaker, die mit Microsofts Sprachassistentin Cortana laufen.
Wohl keine Dauerüberwachung
Für den Versuch filmte das Forschungsteam mit einer Kamera die Sprachassistenten, um zu sehen, wann diese ansprangen. Außerdem nahmen sie die Lautsprecheraussagen des Speakers auf und überwachten, ob, wann und wie lange Informationen an die Cloud übertragen wurden. Eine Dauerüberwachung durch die Sprachassistenten schließen die Forschenden allerdings aus, sagt Kerstin Ruskowski von den Deutschlandfunk Nova Wissensnachrichten.
Besonders anfällig bei der Serie "Gilmore Girls“
Besonders häufig reagierten die Smartspeaker bei den Dialogen der Serien "Gilmore Girls" und "The Office". Insgesamt wiederholten die Forschenden ihre Versuche zwölf Mal – und kamen nur in knapp acht Prozent der Fälle zu demselben Ergebnis. Die Smartspeaker reagieren also nicht immer auf die gleichen Wörter.