Irgendwann, vor vielleicht sechs Millionen Jahren, haben sich unsere Wege getrennt: Die Affen nahmen eine andere Entwicklung als wir Menschen. Primaten sind wir aber beide. Und insofern ist es natürlich eine spannende Frage, ob die Laute, die Affen von sich geben, mit unserer ziemlich ausgefeilten Sprache vergleichbar sind.
Schon seit längerem versuchen Menschen Affen zu verstehen, im wörtlichen Sinne. Welche Geste, welcher Laut von Schimpanse, Pavian oder grüner Meerkatze hat welche Bedeutung? Was können die gelehrigen Tiere lernen?
Dieses Interesse hat nicht selten befremdliche Versuchsanordnungen mit sich gebracht, wie zum Beispiel bei den Forschern, die ihr gemeinsames Baby zusammen mit einem Schimpansenbaby aufziehen wollten.
"Der Affe war sehr gelehrig, konnte bald besser klettern und war motorisch geschickter als der kleine Junge, aber er hat aber nicht angefangen zu sprechen. Dagegen hat der kleine Junge angefangen, die Laute des Schimpansen nachzumachen."
Am 31. Mai 2017 hat Julia Fischer an der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften ihren Vortrag "Evolution der Sprache" gehalten. Ein dichter spannender Vortrag über die Kommunikation von Affen. Und: Über unsere eigene Art zu denken und zu reden.
Julia Fischer ist Evolutionsforscherin und hat Biologie an der Freien Universität Berlin studiert, unter anderem in Harvard geforscht und in Botswana grüne Meerkatzen belauscht. Jetzt leitet sie das Deutsche Primatenzentrum in Göttingen.
Auf die Frage, warum der Mensch sprechen kann, hat Constance Scharff die Lösung in unseren Genen gefunden: Verantwortlich ist das Gen FOXP2. Die Biochemikerin Claudia Davenport schreibt auf Scilogs, dass genau dieses Gen dafür verantwortlich ist, dass wir sprechen können und Affen nicht.