Krafttraining ist das einzig Wahre. Nein, Ausdauertraining! Dann musst du aber exakt eine Stunde trainieren. Nein, 30 Minuten! In Sachen Sport ist es so: Die anderen wissen es immer besser. Schluss damit! Dr. Johannes Wimmer räumt auf mit Sportmythen. Er hat sich einige der ewigen Sportfragen genauer angeschaut.
Zunächst mal gilt: Der Erfolg bemisst sich danach, was du erreichen willst. Und was dein Körper braucht. Hast du Rückenschmerzen? Willst du fitter oder knackiger werden? Damit das gesundheitliche Gesamtbild weiter stimmt, brauchst du aber wirklich den Mix aus Kraft- und Ausdauertraining.
"Wenn du abends an der Bar beim Armdrücken gewinnen willst, brauchst du dich nicht auf einen Marathon vorzubereiten."
Kleiner Tipp: nicht nur den Quadriceps, den größten Muskel trainieren, selbst wenn der ziemlich viel verbrennt. Eigentlich gilt: Nicht nur eine Muskelgruppe anfüttern, sondern mehrere bedienen. Bei alldem sich nicht wundern, wenn du doch zunimmst. Muskelmasse ist schwerer als Fett.
Langsam trainieren für den Muskelboost?
Muskeln wachsen schneller, haben einige Untersuchungen gezeigt, wenn wir auf eine bestimmte Art trainieren, sagt Dr. Johannes Wimmer. Zum Beispiel beim Bankdrücken: Optimal wachsen hier die Muskeln, wenn das Gewicht langsam herunter gelassen und dann schnell wieder nach oben gedrückt wird. Aber du verletzt dich auch schneller bei schnellen, ruckartigen oder nicht sorgfältig durchgeführten Übungen. Also, Vorsicht: besser im eigenen Tempo üben.
Viel Trinken?
Der Körper ist eine simple Maschine: Er braucht Wasser, um zu laufen. Wenn ihr über den Tag verteilt gut trinkt, reicht das oft schon. Wichtig ist, beim Sport immer etwas Wasser dabei zu haben. Meistens gilt: Wenn der Körper Durst hat, hat er Durst. Also achte beim Training auf den Körper. Gut geeignet für alle, die im höheren Leistungsbereich trainieren, sind isotonische Getränke. Für den normalen Fitnessstudiogänger reicht Leitungswasser vollkommen. Nur bedingt zu empfehlen sind einige Billig-Apfelschorlen: Spätestens beim Gewichtheben macht sich die Kohlensäure unangenehm bemerkbar. Ist außerdem der verarbeitete Apfel zu sauer, kann das zusätzlich auf den Magen schlagen.
Nicht unter 30 Minuten trainieren?
Die Energiespeicher im Körper sind voll mit Zucker und Fett, von daher müsst ihr schon etwas Zeit investieren, um hier richtig etwas in Bewegung zu bringen. Eine fixe Zeit zu nennen, ist allerdings schwer, da auch eine gesunde Ernährung und über den Tag verteilte Aktivitäten zum Energieverbrauch beitragen. Die Super-Couchpotatos sollten noch bedenken: Muskeln langsam aufbauen. Da helfen am Anfang schon 30 Minuten. Wichtig ist in jedem Fall: regelmäßig trainieren!