Mit dem Herbst kommen auch die Spinnen. Wir entdecken sie wieder viel öfter im eigenen Zuhause. Denken wir. Dabei krabbeln zahlenmäßig im Sommer viel mehr Spinnen bei uns rum. Die Spinnen im Herbst fallen uns nur mehr auf, weil sie größer sind.
Oft heißt es: Wenn die Sommertemperaturen langsam abklingen, dann suchen sich auch Spinnen ein wärmeres Zuhause und es kommen viel mehr ins Haus. Das stimmt so aber nicht. Im Herbst kommen andere Spinnen. Die sind größer und fallen uns deswegen mehr auf.
"Tatsächlich ist es so, dass es im Herbst ein paar mehr größere Spinnen gibt, zum Beispiel Kreuzspinnen oder Hausspinnen."
Dazu zählen zum Beispiel die Gartenkreuzspinnen oder die Hausspinnen, sagt Spinnenforscher Peter Jäger. Die Paarungszeit beginnt für Gartenkreuzspinnen beispielsweise im August. Das heißt, sie sind im Herbst besonders aktiv. Mit ihren großen Radnetzen, können sie uns sogar eine gute Hilfe sein: Damit fangen sie nämlich Wespen ein.
Zu entdecken gibt es im Herbst außerdem wieder die Dreickecksbaldachinspinne, sagt Peter Jäger. Das sind die, die bei Tau überall in Hecken, Bäumen und Büschen ihr Netz spinnen.
Lieber raussetzen als einsaugen
Als Spinnenforscher findet Peter Jäger die Tiere natürlich wunderschön. Das gilt für viele Menschen eher nicht. Sie wollen die Tiere schnell aus dem Haus haben – und greifen zum Staubsauger.
Es ist ein Mythos, dass die Spinnen dann wieder rauskrabbeln können. Die meisten überleben das Aufsaugen nicht. Und wenn doch, dann sind sie im trockenen Beutel von viel zu vielen Staubresten und anderen Dingen umgeben, als dass sie wieder rausfinden könnten.
"Ich als Spinnenforscher und Spinnenliebhaber kann nur sagen, dass man Gnade walten lassen sollte und die Spinnen lieber einfängt und nach draußen bringt."
Peter Jäger plädiert dafür, Gnade walten zu lassen und die Spinnen lieber einzufangen und auszusetzen, als im Staubsauger zu begraben. Einfangen geht am besten mit einem Glas und einem Blatt Papier. Idealerweise setzen wir die Spinne dann aber nicht direkt auf dem Fensterbrett, dem Balkon oder vor der Haustür aus, sonst kommt sie direkt wieder rein.
Wer einen Schuppen hat, sollte die Spinne am besten dort unterbringen, sagt Peter Jäger. Dann hat sie es warm und kann gut überwintern. Aber keine Sorge: Die Spinnen können auch einfach draußen irgendwo überleben und ihr Netz bauen.
Spinnenarten in Deutschland ungefährlich
In Deutschland gibt es ungefähr 1.000 Spinnenarten – allesamt ungefährlich, erklärt Peter Jäger. Auch wenn es kurz zwicken sollte, ist ein Spinnenbiss harmlos. Die Spinnen in Deutschland kommen nicht durch unsere dicke Haut durch, versichert der Spinnenexperte.