Göttinnen, Sagengestalten und Zyklopen: "Immortal: Fenyx Rising" und "Hades" führen uns in die griechische Mythologie. Unser Games-Reporter Thomas Ruscher stellt beide Spiele vor.
In Computerspielen können wir oft unheimlich mächtig sein, fast wie Götter. "Immortals: Fenyx Rising" ist ein Game, in dem wir zumindest vielen Göttern begegnen - und zwar solchen aus der griechischen Mythologie.
Die Spiel-Geschichte nimmt ihren Lauf mit einer Schiffskatastrophe: Eine Gruppe griechischer Soldaten gerät in einen furchtbaren Sturm, das Schiff sinkt, es gibt nur wenige Überlebende. Eine davon ist unsere Spielfigur.
"Fenyx ist komplett fiktiv, auch wenn ihr Name natürlich an den Feuervogel Phönix erinnert."
Erzählt wird die fiktive Geschichte um Fenyx von Prometheus, dem Urheber der menschlichen Zivilisation, und Zeus, dem Göttervater: Fenyx strandet demnach auf einer mysteriösen Insel. Sie muss feststellen, dass ihr Bruder, ein großer griechischer Held, und alle ihre Gefährten und Gefährtinnen versteinert sind. "Und wie das bei einer Heldenreise so ist, macht sich Fenyx auf, diesen Fluch zu brechen", erklärt unser Games-Reporter Thomas Ruscher.
Fenyx muss viele Prüfungen bestehen
Doch auf der Insel liegt noch viel mehr im Argen. Fenyx muss eine Menge Prüfungen bestehen. Mit Ambrosia, dem Getränk der Götter, wird sie stärker – und kann so die ganze Insel erkunden.
"Es ist ein typisches Open-World-Spiel, alles in einer hübschen, bunten 3D-Welt, die Kamera schwebt ein Stückchen hinter der Spielfigur."
Thomas Ruscher meint: Das Spiel macht Spaß. "Es gibt Haufenweise Zeug zu entdecken, überall gibt es kleine Geheimnisse, Verstecke oder Rätsel, ab und zu darf man einen Hindernis-Parcours bewältigen."
Insgesamt ist "Immortal: Fenyx Rising" nicht sehr originell
Etwas irritieren könnte die Tatsache, dass Zeus den Spielverlauf auf einer Metaebene immer wieder kommentiert. Doch unserem Reporter gefällt das: "Ich finde das ganz kurzweilig, gerade weil viele Computerspiele oft so bierernst an ihre Themen rangehen."
Aber: Insgesamt erinnere das Spiel doch sehr an "Zelda – Breath of the Wild". Es sei von daher nicht besonders originell und vor allem optisch generisch. Die Grafikerin Nadja Clauberg arbeitet als Concept Artist, entwickelt also den Look von Games und Spielfiguren, und sagt: "Bei Fenyx Rising fällt es sehr schwer, sie wiederzuerkennen. Würde man sie jetzt einfach aus dem Kontext ihrer Welt reißen, ist da nicht so viel Wiedererkennungswert drin."
"'Fenyx Rising' ist eine eine etwas schlechtere Kopie von 'Zelda – Breath of the Wild'".
Besser sei da schon "Hades" von Supergiant Games – ein Spiel, das schon einige Monate auf dem Markt ist, derzeit aber Preise für das "Beste Spiel des Jahres" abräumt.
"Hades": Viel Action, starke Charaktere
"Hades" hat starke Charaktere und eine gute Geschichte, meint Thomas Ruscher. Zeus taucht darin auf, Götterbote Hermes, Ares der Kriegsgott – aber auch düstere Figuren wie Hades, der Gott der Totenwelt, Nyx, die Göttin der Nacht oder Thanatos, der Totengott.
Für die Grafikerin Nadja Clauberg sind das ganz starke Charaktere: "Ich glaube, das Entwicklungsstudio hat es geschafft, so die Mitte zwischen vielen beliebten Stilen zu finden und daraus was Eigenes zu machen.“
Zagreus, der Sohn von Hades und Persephone, widersetzt sich im Spiel seiner Aufgabe in der Unterwelt. Er will raus, er will frei sein. Nur: Aus dem Hades kann niemand entkommen. Zagreus versucht es trotzdem.
"'Hades' ist ein ganz ausgezeichnetes Actionspiel, und wenn man Interesse an griechischer Mythologie hat, bekommt man hier eine ganz große Portion davon aufgetischt."
Die Spielwelt sehen wir in 'Hades' von oben, aus einer schrägen Vogelperspektive. Und so steuern wir Zagreus vom einen Level zum nächsten – in seinem Kampf heraus aus der Unterwelt.
Langweilig wird das nicht, meint unser Spiele-Experte, denn die Kämpfe, die unser Held führen muss, spielen sich immer wieder anders. Und "das macht jeden Fluchtversuch aufs Neue spannend."