Als klassisch süß würden die meisten den Buckligen Anglerfisch wohl nicht beschreiben. Dennoch hat es ein Exemplar geschafft, Menschen auf der ganzen Welt zu Tränen zu rühren. Und das kam so:
Ende Januar 2025 wurde in Küstennähe vor Teneriffa ein sogenannter Buckliger Anglerfisch gesichtet. Der Fisch starb kurze Zeit später, das Video von ihm ging jedoch viral. Inzwischen denken sich Menschen geradezu poetische Geschichten über seine lange Reise aus der dunklen Tiefsee in die sonnigen Meeresgefilde aus, berichtet Deutschlandfunk-Nova-Reporterin Annika Säuberlich.
Tiefseefisch stirbt, kurz nachdem er aufgetaucht ist
Dabei sieht der Bucklige Anglerfisch, der auch "Schwarzer Teufel" genannt wird, ziemlich furchteinflößend aus. Er ist ganz schwarz und hat er ein weit geöffnetes Maul mit herausstehenden spitzen Zähnen. Auf dem Kopf hat er eine Art leuchtende Angel, mit der er kleine Fische anlocken kann. Allerdings ist er auch nur wenige Zentimeter groß. Die gruselige Wirkung entsteht also eher durch die Zoom-Aufnahmen, auf denen der Fisch riesig wirkt, erklärt Annika Säuberlich.
"Es gibt eine Zeichnung vom sterbenden Anglerfisch am Strand, der in den Sonnenuntergang blickt und sagt 'Es ist so schön – ich hätte es vielleicht niemals erfahren'."
In den Geschichten, die nun über den Anglerfisch erfunden werden, geht es darum, dass der Tiefseefisch aufgetaucht ist, um einmal in seinem Leben das Sonnenlicht zu sehen. Timo Moritz vom Deutschen Meeresmuseum muss diese Illusion leider zerstören: "Anglerfische können zwischen hell und dunkel unterscheiden. Das Tageslicht könnte für den Anglerfisch allerdings so hell sein, dass er unter Umständen gar nichts mehr sehen kann."
Tiefsee birgt noch immer viele Geheimnisse
Warum der Fisch, der vor Teneriffa gesichtet wurde, gestorben ist, können Forschende nicht genau sagen. Eine Vermutung lautet, dass der Fisch verletzt war. Timo Moritz vom Deutschen Meeresmuseum hält es hingegen für wahrscheinlich, dass er über eine von oben nach unten verlaufende Strömung mitgeschwommen ist. Diese Strömungen seien in dem Gebiet vor Teneriffa recht verbreitet.
"In der Tiefsee gibt es nur grün-blaues Licht. Daher sind die Augen des Anglerfisches auch nur für dieses Licht empfindlich. Er wird also keinen roten Sonnenuntergang sehen können."
Ein bisschen unsterblich ist der Anglerfisch von Teneriffa dennoch geworden. Nun soll er ins Museum kommen. Vielleicht schafft er es aber auch in das eine oder andere Wohnzimmer. Denn inzwischen gibt es ihn sogar als Gemälde zu kaufen.