Bis auf drei Meter trifft die Speikobra ihren Gegner exakt in die Augen. Das verspritzte Gift schmerzt nicht nur, schlimmstenfalls führt es zur Erblindung.
Aber erst einmal Entwarnung: In Deutschland werden wir die Kobras, die Gift speien, nur im Zoo treffen. Ihr Lebensraum beschränkt sich auf Asien und Afrika. Die Speikobra spritzt ihren Giftcocktail mit hohem Druck und in einer Zwanzigstelsekunde durch einen feinen Kanal an ihren Giftzähnen.
Blitzschnell abgespritzt
Weil die Speikobra blitzschnell abspritzt, lässt sich der Vorgang nur mit einer Highspeedkamera analysieren. Die Kobras zielen direkt aufs Gesicht. Beim Spuckvorgang bewegen sie ihren Kopf leicht hin und her, wodurch der Spuckstrahl auf einer größeren Fläche verteilt wird, so dass mindestens ein Auge getroffen wird.
"Das ist das gleiche Prinzip, wie bei einem Maschinengewehrschützen, der schwenkt beim Feuern den Lauf seines MGs hin und her, um die Wahrscheinlichkeit eines Treffers zu erhöhen."
Dabei treffen aber nicht alle Kobras gleich gut: Wissenschaftler der Universität Bonn haben herausgefunden, dass Schwarzhals-Speikobras in 80 Prozent der Fälle ein Auge treffen. Rote Mosambik-Speikobras haben dagegen sogar eine hundertprozentige Trefferquote. Die lassen sich anscheinend mehr Zeit zum Zielen als die Schwarzhals-Speikobras, die eher spontan abspritzen.
Gefährlicher Giftcocktail
Das Gift, das sie verspritzen, wird in speziellen Giftdrüsen in der Oberlippe gebildet. Es besteht aus verschiedenen Nervengiften und Gewebe schädigenden Substanzen. Deshalb kann ein Treffer auch zur Erblindung führen. Das Gift verspritzen sie aber nur zur Verteidigung.