Ceuta in Afrika ist häufig Schauplatz von Flüchtlingsdramen. Immer wieder versuchen Migranten aus den unterschiedlichsten Staaten Afrikas - vor allem aus Ceutas direktem Nachbarland Marokko - die Grenzanlagen zu überwinden, um auf spanischen Boden und damit in die Europäische Union zu gelangen.
Eigentlich sind es zwei Zäune, die die Migranten in Ceuta von der Einreise in die Europäische Union abhalten, sagt unser Spanien-Korrespondent Marc Dugge. Beide sind acht Meter hoch und an der höchsten Stelle dann noch mit Stacheldraht gesichert. Außerdem sind sie mit Sensoren und Wärmebild-Kameras ausgestattet.
Die Katze und der Zaun
Marc Dugge war in der Einsatzzentrale der Guardia Civil, der spanischen Polizei, und hat sich angeschaut, wie der Zaun von hunderten Kameras lückenlos überwacht wird.
"Wenn sich irgendwo etwas tut - es kann eine Katze sein, die am Zaun vorbeikommt - wird sofort die entsprechende Kamera aktiviert."
Trotzdem versuchen immer wieder Menschen, den Zaun hochzuklettern. Wer wirklich da rüber wolle, der lasse sich auch von den zwei Zäunen nicht abbringen, sagt die Guardia Civil. Manche Flüchtlinge warten ein Jahr in Marokko und warten auf diesen einen Tag. Der Leidensdruck sei sehr hoch, sagt Marc Dugge, die Migranten versprechen sich von Spanien und Europa ein besseres Leben - eines, für das es sich lohnt, über zwei acht Meter hohe Zäune zu klettern.
Razzien in Marokko
Die Migranten kommen überwiegend aus Subsahara-Afrika. Bis sie den Grenzübertritt wagen, leben sie in Zelten oder Holzverschlägen in Grenznähe. Die marokkanische Polizei löst diese Siedlungen regelmäßig auf und führt Razzien durch, berichtet Marc Dugge. Die Menschen würden verschwinden - oft sei völlig unbekannt wohin. Vielleicht würden sie einfach an eine andere Stelle in Marokko gebracht: Unser Korrespondent kennt Berichte, in denen es heißt, sie würden an der algerischen Grenze ausgesetzt und dort sich selbst überlassen.
Trotz dieser Maßnahmen sei gerade ein ganzer Ansturm von Migranten an der Küste Andalusiens zu verzeichnen, so Dugge. Viele Menschen würden an der marokkanischen Küste in ein Schlauchboot steigen und so die Straße von Gibraltar überqueren. Das habe es in dieser Häufung seit Jahren nicht mehr gegeben. Die Zahlen seien dreimal höher als im vergangenen Jahr.
"In letzter Zeit ist Marokko dadurch aufgefallen, dass es ziemlich viele Migranten an der Grenze durchgewunken hat."
Viele erklären sich das damit, dass Marokko Druck auf Spanien ausüben will und die Grenzwächter deshalb häufiger wegschauen als sonst.
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