Mit Schadsoftware infiziert funken Computer via LED-Leuchte Daten, die von einer Drohne abgefangen werden. Klingt nach "Mission Impossible" - Forscher haben gezeigt, wie es funktioniert.

Nichts ist mehr sicher, deshalb kleben schon viele die eingebaute Kamera an ihren Computern ab. Via Mail und anderen Netzwegen werden sie mit Schadsoftware infiziert, ihre Daten ausgelesen oder Hacker verschaffen sich Zugang. Aber auch vermeintlich sichere Computer, die nicht am Netz hängen und völlig autonom laufen - sogenannte air-gapped Rechner - können gehackt werden.

Optische Morsezeichen

Die Schadsoftware wird via Social Engineering platziert: Ein manipulierter Mensch, der wissentlich oder unwissentlich das Programm zum Beispiel per USB-Stick installiert.

Die Software sorgt dafür, dass der Computer seine Daten preisgibt. Dazu beginnt die LED, die normalerweise die Festplattenaktivät anzeigt, in bestimmten Intervallen zu flackern. Diese optischen Signale können beispielsweise von einer Kamera eines Computers gelesen werden, der sich in der Nähe befindet.

Jedes Blinken ein Geheimnisverrat

Es gibt aber noch einen Weg: Die Forscher haben eine Drohne mit Kamera so positioniert, dass sie von außen die Signale des Computers abfangen konnte. Das sind ganz neue Dimensionen der Cyberspionage. Lichter, Leuchten oder Lampen, die flackern, sind möglicherweise gar nicht defekt oder gaukeln uns harmlose Betriebsamkeit vor, sondern verraten in Wahrheit alle Geheimnisse, an die sie herankommen. Also demnächst aufgepasst bei blinkenden Schuhen, Autoblinkern, Discolichtern …

Shownotes
Sicherheitslücke im Computer
Unscheinbare LED-Leuchten funken Daten
vom 05. März 2017
Moderator: 
Sebastian Sonntag
Autor: 
Hendrik Efert