Verrückt: Facebook zahlt seinen Nutzern Geld! Wer eine Gruppe zur Stärkung der Gesellschaft betreibt, kann sich um eine Förderung bewerben. Wie das funktionieren soll und was dahintersteckt, haben Daniel Fiene und Herr Pähler beim ersten Facebook Communities Summit in Europa herausgefunden.
Facebooks Europa-Chefin Nicola Mendelsohn kann aus eigener Erfahrung erzählen, wie wichtig der Austauch in Online-Gruppen sein kann. Vor einem Jahr wurde eine unheilbare Krebserkrankung bei ihr diagnostiziert. Halt hat sie in einer Online-Community gefunden.
"Sich mit anderen Betroffenen auszutauschen, ist extrem wertvoll", berichtet die Managerin im Gespräch mit uns. "Ich treffe auf Menschen, die verstehen, wie ich fühle und welche Gedanken ich habe." Besonders dann, wenn man Angehörige nicht mit allen Details belasten möchte, können einem Gruppen Halt geben.
Diese Gruppen gehören zu einer neuen Image-Offensive der Plattform. Nach den Negativ-Schlagzeilen der letzten Monate möchte Facebook zu einem besseren Ort werden. Deswegen will das Netzwerk nicht nur schlechte Inhalte besser entfernen, sondern auch gute Inhalte fördern.
Facebooks Image-Offensive
"Wenn wir bestimmtes Verhalten auf unserer Plattform identifizieren, dann stehen wir jetzt nicht nur auf und sagen: Wie können wir die Plattform fixen", erklärt Ime Archibong, im Vorstand von Facebook für Partnerschaften zuständig. "Es geht auch darum bestimmtes Verhalten zu fördern. In diesem Fall sehen wir viele Menschen die Gruppen erstellen. Wir haben festgestellt, dass hinter jeder Community eine bestimmte Person oder eine Gruppe von Personen steht, die diese stark machen."
10 Millionen US-Dollar Fördermittel
Diese Gruppen-Admins können sich um Gelder aus einem 10 Millionen US-Dollar schweren Fördertopf bei Facebook bewerben. Das hat Facebook am Freitag beim ersten Facebook Communities Summit in London bekanntgegeben. Rund 300 Gruppen-Admins aus ganz Europa haben sich zum Austausch getroffen. Wir waren dabei und berichten euch, welche Strategie hinter Facebooks neuem Fokus auf Gruppen steckt.
Weitere Themen der Woche:
Seit drei Jahren betreibt Nathan Mattes die Webseite wir-sind-afd.de, auf der er Zitate von AfD-Funktionären sammelt, um auf die Gesinnung der populistischen Partei aufmerksam zu machen. Die Partei klagt gegen das Projekt. Mattes droht die Domain zu verlieren. In dieser Woche fand eine große Sammelaktion statt, damit er sich die juristische Auseinandersetzung leisten kann. Wir schauen uns das Echo aus dem Netz an.
Herausgeber des Handelsblatts muss gehen
Überraschend muss Gabor Steingart seinen Posten als Herausgeber des Handelsblatts verlassen. Noch überraschender, sind die vielen unterschiedlichen Medienberichte über diese Personalie. Das Problem: Einige Berichterstatter haben etwas mit diesem Fall zu tun. Manchmal wird dies den Nutzern erklärt, manchmal nicht. Was ist wirklich passiert? Welche Abhängigkeiten sollten Medienkonsumenten kennen? Das klären wir mit Bülend Ürük, dem Chefredakteur des Kress Magazins.
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