Die Sonnensonde "Parker Solar Probe" soll der Sonne so nah kommen wie noch kein menschengemachtes Objekt vor ihr. In dieser Woche schickt sie die US-Raumfahrtbehörde Nasa ins All.
Bis auf rund 6,2 Millionen Kilometer soll sich "Parker Solar Probe" der Sonne nähern – das ist etwa fünfmal so viel wie der Durchmesser der Sonne, sagt der Wissenschaftsjournalist und Astrophysiker Michael Büker. Klingt viel, ist aber wenig. Vor allem, wenn man bedenkt, dass dort mehr als 1370 Grad Celsius herrschen.
24 mal auf Sonnenbesuch
Während der bis 2025 angesetzten Mission wird die Sonde 24 mal an der Sonne vorbeifliegen. "Parker Solar Probe" wird voraussichtlich mit einer Geschwindigkeit von rund 200 Kilometern pro Sekunde um den riesigen Feuerball herumflitzen.
Zwischen den Besuchen muss sie sich dann immer wieder von der Sonne entfernen, um sich abzukühlen. Außerdem würden die Funkstrahlen der Sonde sonst die Erde nicht erreichen.
Die Nasa erhofft sich von "Parker Solar Probe" völlig neue Erkenntnisse über die Funktionsweise von Sternen. Konkret geht es um die Beantwortung von zwei Fragen, sagt Michael Büker: einer physikalischen und einer praktischen.
"Physikalische Frage: Warum ist die Corona, also die äußere Atmosphäre der Sonne, heißer als ihre Oberfläche?"
Physikalisch interessant ist die Tatsache, dass die Corona heißer ist als die Oberfläche der Sonne. Bei einem Lagerfeuer wäre das doch sehr verwirrend: Man bewegt sich von ihm weg und es wird wärmer. So ist das aber bei der Sonne. Eines der vielen Mysterien um den Stern unseres Sonnensystems, das es noch zu lösen gilt. Dazu soll die Sonde die Sonne auf elliptischen Bahnen umrunden und deren Atmosphäre untersuchen.
"Praktische Frage: Wie wirken sich die Teilchen der Sonne auf das Weltraumwetter aus, also auf Elektronik und Satelliten hier bei uns auf der Erde?"
Praktisch wirken sich die Teilchen der Sonne auf die Elektronik und Satelliten aus. Die Frage ist nur: Wie? Mit den gesammelten Daten der Sonde könnten künftige Wettervorhersagen präziser erstellt werden. Die Wissenschaftler hoffen, in Zukunft genauer sagen zu können, wann ein Sonnenausbruch zu erwarten ist. Der könnte dafür sorgen, dass die Satelliten und damit auch unsere Navigationssysteme nicht mehr funktionieren.
Energie durch Solarpanels
Um die Sonne erreichen zu können, muss die Sonde große Mengen Energie abgeben, erklärt Michael Büker. Ihre Power bekommt die "Parker Solar Probe" über Solarpanels, die eingeklappt werden können. Um die Sonnenhitze aushalten zu können, hat die Sonde eine aktive Wasserkühlung für die Panels an Bord.
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