Auch wenn die Sonne noch nicht auf unsere Haut knallt, ist Sonnenschutz sinnvoll. Entscheidend ist der Lichtschutzfaktor, aber auch die Menge, die wir auftragen. Und auf alte Sonnenschutzprodukte sollten wir besser verzichten.
Als Einstieg nochmal kurz: Der Lichtschutzfaktor bezeichnet, um wie viel der Eigenschutz der Haut verlängert wird. Die Eigenschutzzeit beschreibt die Zeitspanne, in der die Haut ungeschützt der Sonne ausgesetzt sein kann, ohne dass Sonnenbrand entsteht. Sie ist je nach Hauttyp sehr unterschiedlich. Die Eigenschutzzeit der Haut multipliziert mit dem Lichtschutzfaktor ergibt die Zeit in Minuten, die wir in der Sonne bleiben können. Wer eine Eigenschutzzeit von 10 hat, muss also nach 300 Minuten nachcremen, wenn er eine Sonnencreme mit Lichtschutzfaktor 30 verwendet.
Hoher Lichtschutzfaktor schützt
Wenn die Minuten abgelaufen sind, einfach wieder neuen Sonnenschutz auftragen. Entscheidend ist dabei aber auch, dass wir die richtige Menge nutzen. "Im Gesicht inklusive Hals sollte man rund 1,5 Gramm nutzen", sagt unsere Reporterin Anke van de Weyer. Das ergibt etwa einen knappen Teelöffel voll. Für den ganzen Körper sollten wir ungefähr 30 Gramm einplanen. "Das sind mindestens 3 Esslöffel", sagt Anke.
In manchen Tagescremes ist ein Lichtschutzfaktor enthalten. "Oft ist das aber Lichtschutzfaktor 10 oder 15", sagt Anke. "Das ist besser als nichts, aber viel zu gering für die Gesichtshaut." Der Lichtschutzfaktor sollte bei mindestens 30 liegen. Das empfehlen auch Hautärzte. Anke nutzt für die Gesichtshaut mindestens Lichtschutzfaktor 50.
"Ich persönlich nutze für das Gesicht mindestens Lichtschutzfaktor 50. Auch, wenn das Wetter schlecht ist."
Nimmt man es ganz streng, sollte man auch Sonnencreme auftragen, wenn man drin bleibt. "Denn die UVA-Strahlen gehen auch durch Fensterscheiben", sagt Anke. "Und sie dringen tiefer in die Haut ein als UVB-Strahlen."
Generell gilt, dass der wichtigste Risikofaktor für Hautkrebs die UV-Strahlung ist, also die ultraviolette Strahlung. Die Hauptquelle natürlicher UV-Strahlung ist die Sonne. Je höher die UV-Belastung, der man ausgesetzt ist, umso mehr steigt das Risiko, später an Hautkrebs zu erkranken. Sonnenbrände verstärken diesen Effekt. Aber auch ohne Sonnenbrand, wird die Haut beim Aufenthalt in der Sonne oder auch im Solarium geschädigt. Deshalb gilt auch: Am besten ist es Sonne zu meiden. Das heißt, die Haut mit Kleidung zu bedecken. Außerdem wird empfohlen die intensive Sonnenstrahlung zwischen 11 und 15 Uhr zu vermeiden. Weitere Infos liefert zum Beispiel das Deutsche Krebsforschungszentrum.
Mineralischer oder chemischer Filter
Sonnencremes basieren auf einem mineralischem oder einem chemischem Filter. Bei der mineralischen Variante legt sich der Sonnenschutz quasi als Schicht auf die Haut. Manche der Cremes machen die Haut auch etwas weiß.
Es spricht aber auch nichts gegen chemische Filter. Diese sind nicht unbedingt schlecht für die Gesundheit, so Anke. Zuletzt wurde aber über einen Bestandteil diskutiert. Nämlich den synthetisch hergestellter UV-Filter Octocrylen. Eine Studie ergab, dass Sonnencremes mit diesem Filter problematisch sein können, wenn sie schon älter sind. Mehr Infos dazu findet ihr hier. In diesen Produkten wurde Benzophenon nachgewiesen, so die Dermatologin Yael Adler. Der Stoff gilt als krebserregend.
"Benzophenon ist ein Sonnenfilter, von dem schon länger bekannt ist, dass er krebserregend ist. Dass er das Erbgut verändern kann und Hormone stört. Und eben auch, dass er in den Körper eindringen kann."
Deshalb ist es wichtig, bei Sonnencremes auf das Verfallsdatum zu achten. Oder man wählt ein Produkt ohne den Inhaltsstoff Octocrylen. Manche Hersteller bewerben bereits ihre Sonnenschutzprodukten mit dem Hinweis, dass sie auf Octocrylen verzichten. Ansonsten lässt sich anhand der Liste der Inhaltsstoffe überprüfen, ob der Stoff enthalten ist.