Die Fußball-Stars auf Instagram, Twitter, Snapshat. So nah! So persönlich! Ein Twitter-Patzer von Ilkay Gündogan zeigte nun aber, auch Agenturen mischen bei den Accounts fleißig mit.

In diesem Moment ist irgendwo mit Sicherheit ein Social-Media-Manager vom Stuhl gefallen: Auf dem Twitter-Account von Fußballer Ilkay Gündogan taucht ein Foto von Mesut Özil auf. Der Text dazu "Joined the Arsenal-Team." Dumm nur, dass Ilkay neuerdings bei Manchester City spielt und nicht Mesut ist. Der Schluss ist klar: die beiden Top-Spieler haben wohl die gleiche Social-Media-Agentur. Und die muss jetzt damit kämpfen, diesen Authentizitätsverlust wieder aufzuholen.

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Dass sie ihre Social-Media-Präsenzen nicht ganz allein wuppen, hätten wir uns auch denken können. DRadio-Wissen-Reporterin Anne-Katrin Eutin hat nachgehört, wie Fußballer ihre Social-Media-Business handhaben. Ilkay und Mesut lassen sich jedenfalls auch fußballerisch familiär beraten, wer aber hinter dem Posting-Dreher steckte, wurde bisher nicht aufgeklärt.

Stoff für 30 Millionen Follower

Tobias Haupt leitet beim Institut für Fußballmanagement die Abteilung für Social Media Management. Er weiß, dass die Fußballer mit ihren Kanälen ganz unterschiedlich umgehen. Einige setzen voll auf Agenturen, während viele jüngere Spieler sich ohnehin durch Snapchat und Co swipen. Für sie gehört das Bildersammeln für die Fans einfach dazu. Ganz ohne Beratung und Unterstützung geht es bei den meisten Spielern aber nicht. Immerhin bringen sie es wie Mesut Özil auf über 30 Millionen Follower.

"Zwischen Social-Media-Manager und Spieler muss ein vertrauensvolles Verhältnis bestehen, weil sie sehr voneinander abhängig sind."
Tobias Haupt, Institut für Fußballmanagement

Ein paar offensichtliche Indikatoren, dass jemand zumindest nicht allein tweetet und postet, gibt es: Passt die Sprache nicht zum Spieler oder wird etwa während eines Spiels gepostet, liegt das Ganze auf der Hand. Auch bei aufwändig geschnittenen Videos sollte klar sein, dass sie nicht just in dem Moment aus dem Ärmel geschüttelt werden.

Tobias Haupt empfiehlt, damit der Social-Media-Auftritt authentisch bleibt, gemeinsam mit dem Spieler eine Strategie zu entwickeln, nah dran am Spieler und seiner Sprache zu bleiben aber auch zu definieren, wie viel er von sich preisgeben will.

"Es nützt überhaupt nichts, da jemandem künstlich ein Social-Media-Image aufzubauen, sondern das merken die Fans sofort, wenn irgendwas nicht echt ist."
Tobias Haupt, Institut für Fußballmanagement

DRadio-Wissen-Reporterin Anne-Katrin Eutin ist Fan von Lukas Podolski. Der postet ziemlich viel Privates einerseits: Aus dem Urlaub, aus der Kabine oder von Schweinis Hochzeit. Dann wieder Shooting-Fotos oder er postet in mehreren Sprachen - Deutsch, Englisch, Portugiesisch oder Türkisch. Und bei aller Begeisterung für Poldi. Fünf Sprachen fließend, das schafft auch er nicht ganz allein.

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"Real" bleiben ist die Devise. Und so macht es Sinn, dass sich die Inhalte unterscheiden. Während Bastian Schweinsteiger und Thomas Müller oft bei klassischen Fußball- und Marketinginhalten bleiben, konzentriert sich Jerome Boateng (der nicht nur von der Swagschaft für seinen Look gelobt wird) auf seinen Mode- und Lifestyle. Und am Ende ist es vielleicht egal, wer auf das "Post"-Knöpfchen drückt. Denn den "Stoff" liefern die Spieler. mit ihren Bildern und Videos Und den privaten Einblick gibt es allemal. Das beweist auch Mesut Özil.

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Shownotes
Promi-Fußballer
Wer postet denn da?
vom 02. August 2016
Moderator: 
Thilo Jahn
Gesprächspartnerin: 
Anne-Katrin Eutin