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Die einen brauchen es, die anderen sagen: Auf keinen Fall, das macht doch ganz durcheinander! Snoozen hat einen schlechten Ruf. Doch es gibt eine neue Studie dazu, was Snoozen wirklich mit uns macht – und die Ergebnisse sind überraschend.

Überall im Netz finden sich Mythen darüber, wie schlecht das Snoozen für uns sein soll. So heißt es etwa, dass es uns aus einem neuen Schlafzyklus reißt oder dafür sorgt, dass wir über mehrere Stunden müde und unausgeglichen sind.

Manche behaupten sogar, die Hormone Serotonin und Melatonin würden in der Snooze-Phase abwechselnd ausgeschüttet werden, was auch nicht gut für den Körper sei. Schlafforscherin Christine Blume von der Uni Basel hat das schon immer bezweifelt – ihr fehlten die Belege.

"So richtig überzeugend fand ich das nie, mir haben da die wissenschaftlichen Argumente gefehlt."
Christine Blume, Schlafforscherin an der Uni Basel

Und mit diesen Zweifeln am schlechten Ruf des Snoozing war sie in der wissenschaftlichen Community auch nicht allein. Schwedische Forscherinnen und Forscher wollten es ganz genau wissen und haben untersucht, wie sich Snoozen auf den Schlaf auswirkt.

Sie haben 31 gesunde Probandinnen und Probanden je zweimal ins Schlaflabor eingeladen. Bei einem der beiden Besuche durften sie einfach ganz normal schlafen. Beim anderen haben sie ihren Wecker 30 Minuten vor der eigentlichen Aufstehzeit gestellt und während dieser halben Stunde alle neun bis zehn Minuten gesnoozt.

"In dieser Studie hat die Snoozing-Phase die Probanden sechs Minuten Schlaf gekostet. Sie sind also nach dem Weckerklingeln immer ziemlich schnell wieder eingeschlafen."
Christine Blume, Schlafforscherin an der Uni Basel 

Die Probanden schliefen nach dem Aufwecken wieder schnell ein, in der Summe verloren sie nur sechs Minuten Schlaf. Insgesamt war ihr Schlaf aber ein bisschen leichter als wenn sie durchschlafen durften und sie sind, wenn sie dann wirklich aufstehen mussten, aus einem leichteren Schlaf erwacht.

Snoozen hat Vorteile

Das hat sich aber eher als Vorteil herausgestellt: Denn die Proband*innen mussten direkt nach dem Aufstehen Denkaufgaben lösen, zum Beispiel Kopfrechenaufgaben – und das klappte nach dem Snoozen besser.

"Wenn die Probanden gesnoozt hatten, haben sie direkt nach dem Aufstehen besser abgeschnitten als wenn sie nicht gesnoozt hatten."
Christine Blume, Schlafforscherin an der Uni Basel

Aus dieser Studie lässt sich also schlussfolgern, dass Snoozen gesunden Menschen, die nach dem Weckerklingeln wieder einschlafen können, insgesamt nicht schadet.

In dieser Folge Über Schlafen sprechen Schlafforscherin Christine Blume von der Uni Basel und Moderatorin Ilka Knigge auch darüber, welche Menschen besonders zum Snoozen neigen. Außerdem gibt Christine Blume Tipps, wie das Aufstehen leichter fällt.

Wir freuen uns über euer Feedback und Themenvorschläge an ueberschlafen@deutschlandfunknova.de.