Ab heute kann in Deutschland die Sonnenbrille Snapchat Spectacles inklusive Kamerafunktion gekauft werden. Ein Knopfdruck, und schon startet die Videoaufnahme. Und der Datenschutz? Bisher muckt keiner auf wie bei Google Glass.
Die Kamera-Sonnenbrille Snapchat Spectacles gibt es jetzt auch in Deutschland zu kaufen. Das geht zum einen unspektakulär über einen Onlineshop. Wer es aber etwas extravaganter mag, macht sich schnell auf nach Berlin.
Denn in der Caroline-Michaelis-Straße 1 in 10115 Berlin steht noch bis morgen Vormittag der einzige Snapbot Deutschlands. Ein quietschgelber Automat, der einem für 149,99 Euro eine der neuen Brillen in rot, schwarz oder türkis ausspuckt.
Auf Knopfdruck nimmt Snapchat Spectacles in einem Weitwinkel von 115 Grad Videos aus der Ego-Perspektive samt Ton auf. Ein LED-Ring, in einer Ecke nahe am Bügel angebracht, informiert alle Personen in der Umgebung, dass die Kamera gerade aufzeichnet. Per Bluethooth und WLAN gelangen die Videos dann aufs Smartphone und dort in das als „Memories“ bezeichnete Fotoalbum der Snapchat-App.
Vor ein paar Jahren ist Google mit seiner Brille Google Glass gescheitert, weil sich viele Menschen über die Verletzung ihrer Privatsphäre beschwert hatten. Für den IT-Anwalt Thomas Schwenke, selber auch Snapchat-User, besteht bei der Kamera-Sonnenbrille Snapchat Spectacles aber genau das gleiche Rechtsproblem.
“Videoüberwachung bedeutet: Ich habe ein optisch-elektronisches Gerät. Damit kann ich Menschen beobachten. Und mit beiden Geräten kann ich das. Und das fällt rechtlich unter Videoüberwachung!“
Nach seinen eigenen Erfahrungen sind die Berichterstattung und das Feedback nicht so negativ wie bei Google Glass. Vielleicht auch, weil Spectacles nicht ganz so einschüchternd wirkt.
Damit war es möglich, viel mehr aufzunehmen und auch Infos auf die Iris zu projizieren. Und allein durch ein leichtes Kopfnicken oder Blinzeln war es bereits möglich, eine Videoaufnahme zu starten.