Wie viel Strom verbrauchen wir eigentlich pro Woche? Mit den neuen digitalen Stromzählern - Smart Meter - sollen wir unseren Stromverbrauch besser kontrollieren können. Die sind ab 2032 Pflicht in allen Wohnungen. Das kostet - und bringt nicht viel, meint unser Reporter.
Selbst, wenn ihr bisher noch nichts davon gehört habt: Spätestens 2032 drehen sich in unseren Kellern keine analogen Rädchen mehr am Stromzähler. Ab dann müssen in Deutschland nämlich alle analogen Stromzähler durch einen digitalen ersetzt sein. Dagegen wehren könnt ihr euch nicht, weil es per Gesetz vorgeschrieben werden soll. Und das kostet uns jedes Jahr extra Kohle.
Smart Meter sind ab 2032 Pflicht
Der Umbau des Zählers an sich, könnte auch Geld kosten, die der Vermieter auf die Nebenkosten umlegen kann. Außerdem kann der Messstellenbetreiber, der für den Stromzähler in den Wohnungen verantwortlich ist, eine jährliche Gebühr für den neuen, digitalen Stromzähler erheben. Und die beträgt je nach Anbieter und Stromverbrauch zwischen 0 und 130 Euro im Jahr.
"Wir Verbraucher sollen damit besser über unseren eigenen tagesaktuellen Stromverbrauch Bescheid wissen."
Mit den digitalen Stromzählern sollen wir Verbraucher besser verstehen, wie viel Strom wir täglich verbrauchen. Das klingt nach einer guten Idee, aber wahrscheinlich klappt es nicht so, wie es gedacht ist, berichtet Deutschlandfunk-Nova-Reporter Konstantin Köhler. Die ersten Praxistests von verfügbaren Geräten zeigen, dass sie schwierig zu bedienen und unpraktisch sind: Wir müssten in der Regel erst mal in den Keller laufen, um unseren Stromverbrauch der vergangenen Woche abzulesen. Ziemlich umständlich.
"Die ersten Praxistests von verfügbaren Geräten zeigen, dass die schwierig zu bedienen sind, und selbst, wenn sie einfach zu bedienen wären: Wenn du den Stromverbrauch von letzter Woche wissen willst, musst du zum Stromzähler in den Keller laufen."
Beim Stromsparen helfen die Smart Meter nicht wirklich. Wir müssten umständlich den Stromverbrauch auslesen, eine Liste führen und dann konsequent etwas ändern. Wer wirklich Strom sparen will, muss einfach die grundlegenden Regeln beachten, wie: unnötige Stand-bys ausschalten, beim Neukauf auf effiziente Geräte achten und überflüssige Geräte wie digitale Bilderrahmen abschaffen, rät Konstantin Köhler.
Wer Strom sparen will, braucht keinen digitalen Stromzähler
Uns Verbrauchern helfen die Geräte also kaum. Für die Netzbetreiber sollen die Smart Meter den aktuellen Stromverbrauch anzeigen, sodass sie besser regeln können, ob zum Beispiel ein Gaskraftwerk runtergefahren werden soll oder Strom aus einem Speicher abgerufen werden muss. Eine sinnvolle Sache also, meint Konstantin, aber dazu müssten die Smart Meter mit dem Internet verbunden sein - und das sind die meisten nicht. Denn erst ab 6000 Kilowattstunden pro Jahr müssen die Geräte internetfähig mit einer Kommunikationsschnittstelle ausgestattet sein, und so viel verbrauchen die meisten Haushalte nicht.
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