An der Grenze zwischen Norwegen und Schweden gibt es seit Jahren Ärger - wegen der vielen Rentiere, die hin- und herziehen und alles kahl fressen.
Der norwegische Landwirtschaftsminister Jon Georg Dale möchte gerne die Grenze zu Schweden schließen. Grund sind mehrere Tausend Rentiere, die zu Beginn des Winters von Norden nach Süden wandern – dahin, wo es noch etwas zu fressen gibt - und im Frühling dann wieder zurück.
"Beide Länder streiten sich heftig, weil sie sagen, wir haben nicht genügend Platz für die vielen Viecher."
Hoch oben im Norden von Finnland, Schweden und Norwegen leben die Samen, ein indigenes Volk – Nomaden, die die Rentiere züchten und zusammen mit ihnen herumziehen. Die Samen sagen: So ist es schon immer gewesen, die Tiere ziehen dorthin, wo es was zu fressen gibt.
"Aber die Zeiten haben sich ein bisschen geändert. Die Weidefläche wird knapper, Tourismusindustrie und Windräder werden aufgestellt. Deswegen wird es eng."
1751 haben sich Schweden und Norwegen über die Grenzen geeinigt. Alle 30 Jahre wurde die Sache mit den Rentieren dann neu verhandelt. Das letzte Abkommen zu den Tieren wurde 1972 abgeschlossen. 2005 sollte es erneuert werden, aber das ist nicht passiert, weil die Länder seitdem darüber streiten.
"Das Problem wird gerade ganz pragmatisch gelöst, nämlich von den Rentieren selber. Die gehen dahin, wo es was zu essen gibt."
Norwegen und Schweden wäre es recht, wenn die Herden einfach kleiner wären, aber das wollen die Samen nicht, weil die Rentiere ihre wirtschaftliche Grundlage sind.
"Ich denke, dieses Gewurschtel wird erstmal so weitergehen."