Auch dieses Silvester werden an vielen deutschen Tischen vermutlich Bleiklumpen inspiziert, wird der Raclette-Käse gestapelt und ein Butler elf Mal über einen Teppich stolpern. Wie andere Nationen den Jahreswechsel verbringen und was sich mit Corona ändert, klären wir in der Ab21.
Trotz Corona und Kontaktbeschränkungen haben vielleicht einige von euch die Raclette-Pfännchen geputzt, das neue Kleid gebügelt und auf den letzten Drücker noch Wunderkerzen gekauft. So viel Aufsehen um den Jahreswechsel gibt es aber nicht überall.
"Der Jahreswechsel hat rund um den Äquator weniger Bedeutung als bei uns."
Linda Staude ist Korrespondentin in Nairobi. Sie erzählt: In Kenia und vielen anderen afrikanischen Ländern wird der Jahreswechsel traditionell nicht groß gefeiert. Mit den Kolonialmächten schwappte teilweise etwas von den Silvesterbräuchen herüber – doch der Tag ist auch heute noch eher unbedeutend.
Partys gibt es trotzdem
Gefeiert wird vielerorts aber trotzdem ein wenig. Vor allem junge Menschen gehen auch auf Partys – die meist zuliebe der Tourist*innen veranstaltet werden. Diese Gelegenheit zu feiern lassen sich die Einheimischen dann natürlich auch nicht entgehen, erzählt unsere Korrespondentin.
Da aber viele der Menschen in den großen Städten über Weihnachten aufs Land zu ihren Familien fahren, ist es an Silvester in den Städten allgemein eher ruhig.
Riesenfeuerwerk an der Copacabana
In Brasilien wird der Jahreswechsel dagegen sehr wohl gefeiert: Traditionell gibt es etwa an der Copacabana, einem der bekanntesten Stadtteile Rio de Janeiros, ein riesiges Feuerwerk. Letztes Jahr musste das allerdings wegen Corona ausfallen, erzählt unsere Korrespondentin Diana Hörger.
Auch dieses Jahr schränkt die Pandemie die Feierei am Jahreswechsel ein. Obwohl 95 Prozent der Erwachsenen mindestens eine Impfdosis erhalten haben, werden große Ansammlungen verboten. Das Riesenfeuerwerk wird durch viele kleine an verschiedenen Orten ersetzt, um die Menschenmassen zu entzerren.
"Ich bin an meinem ersten Silvester in Brasilien zu einem Churrasco eingeladen - also einem traditionellen Grillfest."
Wie der Jahreswechsel in Kenia und Brasilien aussieht, welche Traditionen durch die Pandemie verhindert werden und wie unsere Korrespondentinnen den Tag verbringen, das hört ihr in der Ab21.
Hörenswert
- Podcasterin Ines Anioli: Warum uns Me-Time an Silvester gut tut
- Vorsätze: Arbeitspsychologe Tim Hagemann über gute Vorsätze
- Silvesterknaller: Do-It-Yourself-Handfeuerwerk
Wissenswert
- Traditionell springen die Dänen pünktlich um Mitternacht von einem Stuhl auf den Boden. Dieser Sprung ins neue Jahr soll Glück bringen.
- In Alexandria in Ägypten ist es Brauch um Mitternacht altes Geschirr aus dem Fenster zu werfen.
- Und: Dass ein Löffel in der geöffneten Sektflasche hilft, ist ein Mythos.
Durch den metallischen Löffel soll die Wärme nach draußen abgeführt werden. Der Effekt ist aber nicht nachweisbar. Besser
funktioniert: Die Flasche in den Kühlschrank stellen.
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