Bananenbrot backen war gestern. Das neue Corona-Lockdown-Hobby heißt: Bier brauen. Wer jetzt, Ende November, anfängt, hat Weihnachten ein lecker Bier.
Für ein schweres Winterbock mit höherem Alkoholgehalt seid ihr vier Wochen vor Weihnachten ein bisschen spät dran. Aber für den Anfang tut es vielleicht auch eine leichtere Variante. Dachte sich zumindest Deutschlandfunk-Nova-Reporter Dominik Peters und hat sich ein Bierbrau-Set für Zuhause bestellt.
In dem Set sind alle Zutaten und Werkzeuge enthalten. Dazu gehören ein Thermometer, eine Brauflasche für fünf Liter Bier, Gärröhrchen, Reinigungsmittel und natürlich Hefe, Gerstenmalz und Hopfen. Was ihr auch noch braucht sind ausreichend große Töpfe, ein Küchensieb und Leitungswasser. Und Zeit natürlich. Vor allem am Brautag selber.
"Ich hab letzten Sonntag so vier Stunden in der Küche gestanden."
Einen guten halben Tag hat Dominik Peters für den ersten Schritt im Brauprozess in der Küche gestanden. Er hat zuerst das Gerstenmalz mit Wasser ausgewaschen, dann eine Stunde bei konstant 69 Grad gekocht. Das nennt sich Maischen. Dabei löst sich die Stärke aus dem Malz.
Danach hat unser Reporter das Ganze noch mehrmals durchgesiebt. Läutern nennt sich das in Fachkreisen. Die Flüssigkeit, die sogenannte Würze, hat Dominik Peters nochmal eine Stunde richtig aufgekocht und Hopfen dazugegeben. Danach: Abkühlen und in die Gärflasche umfüllen. Die muss natürlich vorher sterilisiert werden, damit Verunreinigungen nicht den Gärprozess negativ beeinflussen.
Experimentieren mit Kräutern und altem Brot
Wer zu Hause braut, kann natürlich auch nach Herzenslust experimentieren. Grundsätzlich sorgt Hopfen nicht nur für den typischen Hopfengeschmack, sondern auch für eine gute Schaumstabilität und bessere Haltbarkeit. Statt Hopfen können es aber auch Kräuter aus dem Garten (oder Supermarkt) sein, sagt Braumeister Gunnar Martens:
"Wenn ich generell sage, ich will gar keinen Hopfen drin haben, ich arbeite gerne mit Lavendel, mit dem ganzen Kräutergarten, den ich einfach habe, kann ich alles machen. Dann hab ich je nachdem ein Thymianbier oder ein Melissenbier oder wie auch immer."
Gerste lässt sich hingegen nicht so leicht ersetzen. Die hat einen hohen Anteil an Stärke und an Stärke wird Zucker gewonnen und daraus dann, mit Hilfe der Hefe, der Alkohol. Theoretisch lassen sich aber zumindest Teile der Gerste mit altem Brot oder Reis ersetzen. Braumeister Gunnar Martens rät, bei aller Experimentierfreude mindestens zur Hälfte Gerste einzusetzen.
Die Brauhefe durch Backhefe zu ersetzen, hat sich im Übrigen nicht bewährt. Denn Backhefe verhält sich im Gärungsprozess anders und hinterlässt einen "unbeschreiblich penetranten Hefegeschmack im Bier". So zumindest steht es im Forum hobbybrauer.de.