Sexuelle GesundheitChlamydien, HIV, Syphilis – was ihr wissen müsst

Sexuell übertragbare Infektionen (STI) können einfach nur nervig sein, im schlimmsten Fall aber auch unfruchtbar machen wie zum Beispiel Chlamydien. Eine HIV-Infektion kann unbehandelt zu Aids führen.

Abhängig davon, wie wir verhüten, mit wie vielen Menschen wir Sex haben und welche Sexpraktiken wir pflegen, sollten wir uns regelmäßig auf STI wie HIV, Syphilis und Chlamydien testen lassen. Denn: Teilweise bemerken 90 Prozent der Menschen nicht, dass sie sich infiziert haben, sagt Norbert Brockmeyer, Mediziner und Präsident der deutschen STI-Gesellschaft.

In den meisten Fällen ist ein STI-Test ein- bis zweimal im Jahr sinnvoll. Was getestet werden sollte, ist individuell. Eine erste individuelle Risiko-Einschätzung kann euch der Online-Test vom WIR-Zentrum für sexuelle Gesundheit und Medizin in Bochum liefern, rät Eine-Stunde-Liebe-Moderator Till Opitz.

Ihr könnt euch nicht nur bei Ärzt*innen (Hausärzt*innen, Gynäkolog*innen) auf STI untersuchen lassen. Es gibt in vielen Städten spezielle Zentren für sexuelle Gesundheit, die meist anonym testen. Zum Teil sind dort Tests und auch die Beratung kostenlos. Die Mitarbeitenden dort sind geschult und akzeptieren unterschiedlichste Lebensweisen. Auch viele Gesundheitsämter testen zumindest auf HIV und manchmal auch auf Chlamydien. Von der Deutschen Aidshilfe gibt es eine Online-Datenbank, in der die Teststellen aufgelistet sind.

Christopher Tocha vom Checkpoint Köln erklärt, wie ein anonymer Test abläuft: Online kann man sich einen Termin machen. Nach der Beratung, Blut- oder Urinprobe erfährt man das Ergebnis persönlich vor Ort oder je nach Test passwortgeschützt ein paar Tage später online.

Im Checkpoint können sich Menschen auf HIV, Hepatitis C, Chlamydien, Gonokokken (Tripper) und Syphilis testen lassen. Das Team berät auch zu HIV-Schutzstrategien wie der HIV-PrEP und andere Fragen rund um sexuelle Gesundheit.