Großbritannien hat sexistischer Werbung den Kampf angesagt: Es soll Schluss sein mit überforderten Vätern, Prinzessinnen-Mädchen und Superhausfrauen in der Küche.
Die Geschlechterrollen sind altmodisch, stereotyp und könnten vor allem für Kinder negative Folgen haben. Das sagen die britischen Werbeaufseher der Advertising Standards Authority. Die traditionell strengen Kontrolleure möchten diese stereotypen Geschlechterrollen in der Werbung verbieten.
Kein Spott, mehr Respekt
Das soll nun nicht heißen, dass in der britischen Werbung nie wieder eine Frau in der Küche oder mit der Wäsche gezeigt werden darf, auch der Mann kann weiterhin ein Autofan sein und als Handwerker tätig. Stevie Schmiedel von Pinkstinks, die sich gegen Sexismus einsetzt, erklärt: "Es ist völlig normal, dass eine Frau eine Waschmaschine bedient. Es geht um den Moment, wo die Werbung sich über Menschen lustig macht."
"Kinder denken dann: 'Wenn Papi das nicht kann, dann werde ich das auch nie können.'"
Großbritannien hat das Problem, dass es eine Ungleichbehandlung in der Werbung gibt. So werden zum Beispiel Mädchen am pinken Computer gezeigt, Jungs am blauen Computer, erklärt Stevie Schmiedel. Und der pinke Computer hat dann drei, der blaue Jungs-PC aber 25 Funktionen. "Dieses Vergleichende soll aus der Welt geschafft werden."
In Mathe bin ich Deko. Haha. Lustig.
Das Team von Pinkstinks würde sich wünschen, dass auch der deutsche Werberat vergleichbare Regeln aufstellen würde. Aber da passiert nicht so viel. "Wir hatten immer gefordert, dass Kinder als Rezipienten von Werbung ernster zu nehmen sind", sagt Stevie Schmiedel. Für den deutschen Werberat seien Kinder keine gesondert herauszuhebende Gruppe - und es sei nicht in Ordnung, typische Geschlechterrollen zu verbieten.
"Wir wollen auf keinen Fall eine Vorzensur", sagt Stevie Schmiedel. Aber wenn irgendwo Werbung hängt, die nach ganz klaren und vom Werberat auch unterschriebenen Kriterien diskriminierend ist, sollte sie auch mit Richterbeschluss abgenommen werden dürfen.