Selfcare oder Selbstfürsorge ist längst eine Milliarden-Industrie. Sportarten wie Yoga oder Fitness und die dazu passenden Beauty-Produkte sollen uns helfen, ausgeglichener zu werden und ganz bei uns selbst anzukommen. Diese Kommerzialisierung hat nichts mehr mit dem Grundgedanken von Selbstfürsorge zu tun. In dieser Episode "Eine Stunde Liebe" besprechen wir mit der Moderatorin, Podcasterin, Künstlerin und Influencerin Evelyn Weigert warum Selfcare auch bedeuten kann, bestimmte Menschen aus seinem Leben zu verbannen und wir beleuchten die politischen Ursprünge dieses Themas.
Wenn wir von der reinen Definition ausgehen, bedeutet "Selfcare" oder "Selbstfürsorge" den Prozess, sich um seine eigene Gesundheit zu kümmern und zwar mental wie auch körperlich. Die Ursprünge von Selbstfürsorge liegen in den 1950ern. Damals ist das Ganze als medizinisches Konzept aufgekommen und wurde vor allem Menschen empfohlen, die emotional belastende oder gefährliche Berufe hatten. Zum Beispiel bei der Feuerwehr oder im Rettungsdienst. Die Idee dahinter: Man kann sich nicht ausreichend um andere kümmern, wenn man nicht genug auf sich selbst aufpasst.
Selfcare ist eine Milliarden-Industrie
In den 70 Jahren, die seitdem vergangen sind, ist Selfcare zu einer Milliarden-Industrie geworden. Wenn man den kommerziellen Aspekt aber mal weglässt, kann Selbstfürsorge einem auch dabei helfen zu erkennen: Was tut mir gut? Und: Was kann oder sollte ich weglassen, damit es mir besser geht?
Das kann auch bedeuten, bestimmte Menschen aus seinem Leben zu verbannen. Das sagt die Moderatorin, Podcasterin, Künstlerin und Influencerin Evelyn Weigert. Für sie gibt es Freundschaften, aus denen beide Seiten viel Energie ziehen. Dann gibt es aber auch Freundschaften, bei denen merkt man irgendwann: Die tun einem nicht gut.
“Manchmal gibts so Leute, die kommen in dein Leben und man merkt aber immer, wenn man dann auseinandergeht, dass man sich megascheiße fühlt."
Für Evelyn ist ein großer Aspekt von Selbstfürsorge auch das Thema Selbstakzeptanz. Unter anderem darüber schreibt sie in ihrem neuen Buch "Peace Bitches – Nimm dich wie du bist, mehr brauchst du nicht".
In der neuen Episode von "Eine Stunde Liebe" spricht Evelyn darüber, warum das Thema Selbstliebe sie aber oft unter Druck setzt. Und warum sie sich früher beim Sex verstellt hat und sich dafür jetzt ziemlich schämt. Und mit "Eine Stunde Liebe"-Reporter Benjamin Weber schauen wir auf die politische Dimension von Selbstfürsorge und klären unter anderem, was die Black Panther Party und Black Lives Matter eigentlich mit Selfcare zu tun haben.
- Gespräch mit Evelyn Weigert über den Blick auf den eigenen Körper und Selbstfürsorge
- Gespräch mit Benjamin Weber über die politische Dimension von Selfcare
- Gespräch mit Evelyn Weigert über Freundschaften und Selbstverantwortung
- Veranstaltungshinweis "Eine Stunde Liebe meets Fail In Love Nights"L
- Liebestagebuch