Wer auf TikTok oder anderen Plattformen nach #ThatGirl sucht, wird viele Videos und Einträge finden, mit den Idealvorstellungen von Frauen, wie ein perfektes Leben auszusehen hat. Aurora hat es ausprobiert. Und nach vier Tagen aufgegeben. Die Psychotherapeutin Ulrike Schneider-Schmid erklärt, dass dieser Trend uns schaden kann.
Unter dem Hashtag #ThatGirl trenden seit einiger Zeit Videos, in denen Frauen ihre Vorstellungen von einem perfekten Leben inszenieren: Morgens um fünf Uhr aufstehen und erstmal eine Runde meditieren, einen Green Smoothie mixen und ihn dann entspannt trinken, während man Tagebuch schreibt. Gefolgt von einer halben Stunde Yoga, um dann ausgeglichen in einen perfekt geplanten Tag starten – mit dem Gefühl: 'Ich hab mein Leben im Griff.'
Aurora wollte produktiver werden
Auch Aurora hat diesen Trend ausprobiert, aber lange hat sie es nicht ausgehalten. Aurora moderiert den Youtube-Kanal "Brust raus", sie sagt: "Ich wollte einen Alltag auf die Beine stellen, bei dem ich sage: 'Krass, ich bin richtig produktiv unterwegs!'" Dann hat sie Videos auf TikTok gesehen und war von diesem scheinbar perfekten Leben beeindruckt. Sie hat sich dann einen Tagesplan geschrieben und ist an einem Montagmorgen um 5:30 Uhr aufgestanden.
"Ich habe dann meinen Selleriesaft getrunken, der nicht gut geschmeckt hat."
Am Anfang war sie stolz darauf, dass sie es einfach mal macht, aber dann kam der Frust, weil sie überall nur noch Dinge gesehen hat, die sie optimieren könnte. Am Ende waren es dann auch nur vier Tage am Stück, in denen sie versucht hat, die perfekte Version von sich selbst zu erschaffen.
Ulrike Schneider-Schmid ist Psychotherapeutin und weiß, was solche Selbstoptimierungstrends mit uns machen können. Sie sagt: "Es werden hier sehr gute Dinge verkauft: Sei gut zu dir selbst, trink viel Wasser, beweg dich. – Aber das spielt sich eher an der Oberfläche ab." Unterschwellig werde hier jedoch sehr viel Druck aufgebaut.
"Dieser Trend ist ein Wolf im Schafspelz."
Die Bilder die in den That-Girl-Videos transportiert werden, haben nicht viel mit der Realität zu tun und könnten zum Beispiel Essstörungen oder Zwangsstörungen triggern, sagt Ulrike Schneider-Schmid. "Es ist ein Schema, dem alle entsprechen sollen", sagt sie und die Videos würden zur Selbstausbeutung anleiten.
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