Mit 24 Jahren hat Elisa Henriette Bracht auf der indonesischen Insel Lombok ein Gästehaus aufgebaut. Dort empfängt sie nicht nur Touristen, sondern engagiert sich auch für die Umwelt und die Menschen vor Ort. Mit einem Teil ihrer Einnahmen finanziert sie zum Beispiel Schulbildung für Kinder vor Ort.
Dass es Indonesien sein würde, war anfangs überhaupt nicht klar. Aber dass sie sich einmal selbstständig machen würde, das wusste Elisa Bracht schon immer. Denn alle in ihrer Familie sind selbstständig, erzählt sie im Interview. Sie war öfters in Bali, kam dann zufällig auf die Nachbarinsel Lombok - und verliebte sich sofort in Land und Leute.
"Die Menschen auf Lombok sind wahnsinnig herzlich, wahnsinnig hilfsbereit, die Natur ist ein Traum, das Wetter ist gut, es gibt super Wellen!"
Als Ausländerin einen Job zu finden und davon auch noch leben können, ist schwer in Indonesien, sagt Elisa. Also besann sie sich auf einen alten Traum, ein eigenes Gästehaus: "Ich bin gerne von Menschen umgeben, ich habe gerne Gäste!" erzählt Elisa. Sie suchte sich einen schönen Ort, pachtete Grund, ihr Vater - ein Architekt - entwarf das Gästehaus, und los ging's.
Einfach war das nicht immer, erzählt Elisa im Interview, obwohl die Menschen auf Lombok sehr hilfsbereit und herzlich seien. Es sei eben einfach alles anders in Indonesien. Am Anfang hatte sie weder Strom noch Wasser, für manche Genehmigungen musste sie mehrfach in die Hauptstadt reisen, und Handwerker muss man einfach so irgendwie finden - Gelbe Seiten? Online-Infos? Fehlanzeige! Da gab es dann auch mal Krisen, gibt sie zu. Aber: Es gab auch genug Unterstützer, ihr Projekt sprach sich rum, sie stellte sich auf die örtlichen Gegebenheiten ein - bis hin zu Opfergaben an die Götter, um die Baustelle vor Unglück zu schützen.
Einfach machen: Elisa hat ein Gästehaus in Indonesien aufgebaut
2014 kam Elisa das erste Mal nach Lombok, 2015 begann sie mit dem Bau, 2016 eröffnete sie ihr Batu Bambu. Heute hat sie ein wunderschönes Gästehaus mit Pool, ein weiteres Haus wird gerade gebaut. Ihr Team besteht nur aus Indonesiern, die meisten stammen direkt aus dem Dorf, wo das Gästehaus steht. Zum einen sollen die Touristen so einen möglichst authentischen Eindruck von Land und Leuten bekommen, zum anderen schafft Elisa so Jobs für die Leute in ihrem Ort.
"Mein Kampf hier gegen Plastik, der hört nicht auf. Das sind katastrophale Zustände teilweise."
Bei all dem ist Elisa Nachhaltigkeit wichtig: Zum Beispiel achtet sie in ihrem Gästehaus penibel auf die Vermeidung von Plastik, erzählt sie. Denn das sei auch in Indonesien ein großes Problem: An manchen Tagen sei der Strand komplett mit Plastikmüll bedeckt. Deshalb bietet sie ihren Gästen zum Beispiel Wasserflaschen an, die sie kostenlos auffüllen können, damit sie keine Plastikflaschen mitbringen. Und Einkaufsbeutel liegen auch bereit, damit niemand Tüten braucht. Und mit den Kindern aus dem Ort sammelt sie an Wochenenden das Plastik im gesamten Dorf auf.
Eine Stiftung für die Schulbildung der Dorfkinder
Das ist aber nicht alles: Mit einem Teil ihrer Einnahmen finanziert Elisa Schulbildung für Kinder aus dem Ort. Die Zimmer haben deshalb keine Nummern, sondern heißen so wie die Kinder, die auf diese Weise unterstützt werden, erzählt sie. Weil sie aber schnell merkte, dass das nicht ausreicht, gründete sie die gemeinnützige Batu Bambu Kids Foundation. Neben dem finanziellen Support für die Schulbildung bietet sie den Kids auch Spiel und Spaß im Gästehaus und zusätzliche Angebote wie Englischunterricht oder Yogakurse.