"Jugend rettet" ist so eine NGO, die Flüchtlingen, die auf dem Mittelmeer in Seenot geraten sind, hilft. Seit letztem Jahr fährt "Jugend rettet" allerdings nicht mehr raus. Ihr Boot wurde von italienischen Behörden beschlagnahmt. Heute gab’s eine Gerichtsentscheidung: Das Boot bleibt vor Anker.
Die Hilfsorganisation bekommt das Schiff die "Iuventa" erst mal nicht zurück. Aufgeben ist jetzt aber keine Option, sagt Philipp Külker, Pressesprecher von "Jugend rettet". Man wolle jetzt die Begründung des Gerichts abwarten und schauen, welche juristischen Werkzeuge noch zur Verfügung stehen.
Vorwürfe gegen "Jugend rettet"
Die italienischen Behörden werfen der NGO Beihilfe zur illegalen Migration vor. Bis heute lägen keine Anklagen gegen den Verein oder die Crewmitglieder vor. "Wir sind da im Moment in einem Schwebezustand", so Külker. "Diese Beschlagnahmung zieht sich jetzt seit acht Monaten hin." Die Staatsanwälte hatten 2016 eine präventive Beschlagnahmung der "Iuventa" angeordnet, um künftige Straftaten zu verhindern. Die NGO kooperiere mit Schlepperbanden, hieß es.
Auf dem Mittelmeer sind von ehemals zehn Schiffen inzwischen nur noch zwei NGO-Schiffe unterwegs, die versuchen Menschen zu retten. Man stehe in Kontakt mit den anderen Organisationen wie etwa "Sea-Watch", sagt Külker.
"Was da auf dem Wasser im Moment von den Organisationen beobachtet wird, ist beunruhigend."
Die Kapitäne der Seenotrettung befänden sich in einer rechtlichen Grauzone, so Külker. "Da gibt es die Seenotrettungspflicht, die jeder Kapitän weltweit hat. Dann gibt es das Agieren der libyschen Küstenwache, die Menschen in ein Bürgerkriegsland zurückbringen."
"Da gab es ja auch Statements von Politikern und anderen NGOs, dass es keine Option sein kann, Menschen nach Libyen zurückzuschicken."
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