Sechs Jahre, 54 Länder, tägliche Reparaturen – Sabine Hoppe und Thomas Rahn sind mit ihrem LKW-Oldtimer Paula um die Welt gefahren. Es war nicht immer einfach, erzählen sie im Weltempfänger. Unterwegs haben sie viele Menschen getroffen und dabei mitunter eine völlig neue Perspektive auf ihr eigenes Leben bekommen.
Eigentlich wollten sie "nur" drei Jahre unterwegs sein, und fast wären sie gleich zu Beginn umgekehrt. Aber sie haben sich noch mal aufgerafft. Und als sie in der Türkei dann die ersten intensiven Begegnungen mit Einheimischen hatten, da packte sie das Reisefieber so richtig. Insgesamt waren sie letztendlich dann sechs Jahre auf Achse.
"So eine Reise durch viele Länder, vor allem wenn man in Kontakt ist mit den Menschen, gibt einem schon auch mal die Möglichkeit, die Perspektive auf das eigene Leben zu wechseln."
54 Länder haben die beiden bereist - und dabei auch viel über sich selbst erfahren. In Namibia zum Beispiel, wo sie das Volk der Himba kennengelernt haben. Ein schweres Leben haben diese Menschen, dachten sie sich zuerst. Bis sie begonnen haben, sich selbst mit den Augen ihrer Gastgeber zu sehen, erzählt Thomas im Interview: "Wir haben in den Augen der Himba sehr einfache, sehr hässliche Kleidung an, wir tragen keine Schmuckstücke, wir haben keine Kinder, wir besitzen kein einziges Tier. Und das bedeutet eigentlich in den Augen unseres Gegenübers, dass wir die Ärmsten der Armen sind."
"Es gab schon immer wieder diese Momente, wo man auf der Reise nicht nur happy war. Es gab viele Momente, wo wir niedergeschlagen waren, wo wir nicht wussten, wie es weitergeht."
Das Reise war nicht immer einfach, erzählen die beiden im Interview. Nicht nur, weil sie fast jedes einzelne Teil ihres 40 Jahre alten Oldtimers Paula mindestens einmal für Reparaturen oder Wartungsarbeiten in die Hand nehmen mussten. Sondern auch, weil das Unterwegssein an sich eben auch mal anstrengend ist. "Zwischen Traum und Realität ist da auch ein sehr sehr großer Unterschied“, sagt Thomas. Im Weltempfänger berichten sie von Ländern, die man mit Wohnmobil gar nicht durchqueren darf, von geschlossenen Grenzen und von mehr als 50 Grad Hitze in ihrem rollenden 11m²-Domizil.
"Die eigentliche Frage, die man sich stellen sollte, wenn man Lust hat, so was zu machen, ist viel weniger, wie viel kostet das, sondern: Wie viel Zeit will ich mir wirklich nehmen?"
Sechs Jahre on the road – wie kann man sich das überhaupt leisten? Geld war gar nicht das Problem, sagt Sabine. Bei Heimatbesuchen haben sie eben gejobbt, später außerdem Vorträge gehalten und von ihrer Reise berichtet. Zeit sei viel wichtiger, sagt Sabine. Mittlerweile sind sie wieder zurück in Deutschland – und haben die nächste Reise längst geplant.
Im Weltempfänger-Interview erzählen Sabine Hoppe und Thomas Rahn von ihrer Reise und ihren Erfahrungen – und sie verraten, was ein Schamane mit ihrer glücklichen Rückkehr zu tun hat. Über ihre Erfahrungen berichten sie auch in ihrem Buch "Sechs Jahre Weltumrundung“.